Wie ein Sprecher des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) erläuterte, soll die Deichkrone auf einer Länge von fünf bis zehn Metern ein Stück abgetragen werden. Das durch den Durchlass strömende Wasser fließe dann über die Felder in einen Flutgraben im thüringischen Kalbsrieth. Die Arbeiten sollten noch am späten Nachmittag beginnen. Weil auch in den nächsten Tagen ein hoher Wasserstand der Helme zu erwarten sei, werde das Ablaufen des Wassers permanent überwacht.
Das Dorf Mönchpfiffel-Nikolausrieth liegt direkt an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Die Situation habe sich in den vergangenen Stunden entwickelt, sagte der Behördensprecher. Nach Angaben des Landratsamtes Kyffhäuserkreis war der hohe Wasserstand der Helme auch den Ort Heygendorf bedrohlich. Es bestehe aber keine akute Gefahr, sagte ein Sprecher.
Von der Situation am Helme-Ufer in Nikolausrieth hatte sich am Donnerstag auch Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) ein Bild gemacht. Der nahe der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen gelegene Stausee Kelbra am Kyffhäusergebirge war nach ungewöhnlich heftigen Regenfällen über Weihnachten vollgelaufen. Die Talsperre hat die Hauptaufgabe, das Helme-Unstrut-Tal vor Hochwasser zu schützen. Aus dem Talsperrensystem soll kontrolliert Wasser abgegeben werden.