Ohne Rückenwind und Wählerstimmen aus dem Osten kann kein Kanzlerkandidat der Union nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bei Bundestagswahlen erfolgreich sein. In der Vergangenheit seien die Unionskanzler durch schlechte Ergebnisse im Osten verhindert worden, sagte der CDU-Politiker am Montag auf dem Bundesparteitag in Berlin. Als Beispiele nannte er die Niederlage von Helmut Kohl im Wahlkampf 1998 und den Wahlkampf vier Jahre später, bei dem CSU-Chef Edmund Stoiber Unionskanzlerkandidat war.
Schlechte Ergebnisse drohten der CDU in den Ostländern immer dann, wenn die Lebensverhältnisse zwischen Ost und West «zu unterschiedlich sind», sagte Haseloff. Mit Blick auf CDU-Chef Friedrich Merz betonte Haseloff, dieser verstehe den Osten, habe sich schon immer auch dort sehr engagiert und deshalb ziehe Merz auch dort. Das neue Grundsatzprogramm der CDU werde ebenfalls helfen, im Osten zu punkten.
Haseloff forderte die Union auf, die AfD noch stärker zu bekämpfen. Rechts von der Union dürfe es keine demokratisch legitimierte Partei geben. Es sei eine schlimme Vorstellung, sollte die AfD viele Direktmandate im Osten gewinnen.