Mit erneuten Aktionen haben auch in Mecklenburg-Vorpommern Ärztinnen und Ärzte der Universitätskliniken für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld demonstriert. «Wir können nicht akzeptieren, dass die Universitätskliniken bei den Gehältern die rote Laterne in der Hand behalten und dass sich der Abstand zu den anderen Krankenhausträgern nach dem bisherigen Verhandlungsstand perspektivisch sogar noch vergrößert», sagte die Landesvorsitzende der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund, Claudia Hellweg, am Montagvormittag vor rund 60 Medizinerinnen und Medizinern. Auch in Greifswald hatten sich am Montag vor der dortigen Uniklinik Ärztinnen und Ärzte zu einem sogenannten Streikfrühstück versammelt.
Die Ärztinnen und Ärzte der Unikliniken hätten im Vergleich zu anderen Krankenhausträgern die längste Wochenarbeitszeit, sagte Hellweg. «Wir haben es mit medizinisch hochkomplexen Fällen zu tun.» Zur unmittelbaren Krankenversorgung kämen Aufgaben in Forschung und Lehre hinzu. Reguläre Tätigkeiten würden zunehmend in die Randzeiten des Tages und die Wochenenden ausgedehnt. «In den Universitätskliniken reiht sich eine Überstunde an die andere.»
Der Marburger Bund hatte deutschlandweit Ärztinnen und Ärzte der 23 Universitätskliniken der Länder zu einem erneuten ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Ende März steht die fünfte Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft der Länder an. Der Marburger Bund fordert für die Uni-Mediziner unter anderem 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr. Er begründet dies mit der Inflation und dem Ziel, den Gehaltsabstand zu anderen Krankenhausträgern aufzuholen.
Die Unikliniken in MV hatten für die Aktionen Notdienstvereinbarungen getroffen, um die Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. In Greifswald und Rostock wurden planbare Eingriffe teils verschoben. Bereits Ende Januar hatten sich Mediziner und Medizinerinnen in Rostock und Greifswald an Warnstreiks beteiligt.