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Wegen deutscher Haltung: Goethe-Institut in der Kritik

Das weltweit agierende Goethe-Institut ist wegen der deutschen Haltung zum Nahost-Konflikt international in der Kritik. «Das Goethe-Institut geht hier einen schwierigen Balanceakt, der immer wieder versucht, Gesprächsräume offen zu halten», sagte Carola Lentz, Präsidentin von Deutschlands kulturellem Aushängeschild, am Mittwoch in Berlin.
Jahres-Pressekonferenz Goethe-Institut
Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts, spricht bei der Jahres-Pressekonferenz vom Goethe-Institut. © Jens Kalaene/dpa

«Das ist, glaube ich, die große Herausforderung im Moment, diese Räume weder in Deutschland noch in der Welt zu verengen», sagte Lentz. «Wir müssen im Nahen Osten und in Israel sehen, wie wir und mit welchen Partnern wir in Zukunft daran gemeinsam arbeiten können, dass es da um Frieden, Menschenrechte und um den friedlichen gemeinsamen Austausch mit kulturellen Mitteln geht.»

Lentz verwies auf die Stellungnahme des Goethe-Instituts, die einerseits den Terrorangriff der Hamas eindeutig verurteile, andererseits sich auch empathisch erkläre «mit Opfern in der Zivilbevölkerung allgemein, selbstverständlich auch in der palästinensischen Zivilbevölkerung». Dies werde mit Blick auf die israelischen Opfer wie auch von vielen Partnerorganisationen in der arabischen Welt als zu starke einseitige Positionierung wahrgenommen.

Generalsekretär Johannes Ebert ergänzte: «Wir beobachten auf der ganzen Welt, dass die Terroristen der Hamas ihr Ziel erreicht haben, nämlich eine Spaltung herbeizuführen.» So sei aus Sicht vieler Partnerorganisationen die Reaktion auf die Bombardierung Gazas zu schwach. «Es ist eine gefährliche Situation, mit der wir umgehen müssen, in den Dialog gehen und erklären müssen», so Ebert. Es gebe bereits einzelne Partner, die sich derzeit sehr abwartend verhalten und auch nicht kooperieren. «Das sind Reaktionen, die sich aus so einer Spaltung ergeben könnten.»

Das Goethe-Institut mit seinen aktuell 158 Instituten in 98 Ländern hält angesichts der Finanzlage an der geplanten Umstrukturierung fest. Dadurch sollen in den kommenden drei Jahren bis zu 24 Millionen Euro aus Strukturkosten in Projektmittel umgewandelt werden. Der Kaufmännische Direktor Rainer Pollack will die Strukturkosten von aktuell 62 auf 58 Prozent des Gesamtetats drücken. Im kommenden Jahr rechnet er mit einem Etat von gut 432 Millionen Euro, davon 232 aus Bundesmitteln.

Im September hatte das Goethe-Institut drastische Einschnitte angekündigt. Von den 158 Instituten sollen die Standorte in Bordeaux, Curitiba (Brasilien), Genua, Lille, Osaka, Rotterdam, Triest, Turin und Washington geschlossen werden. Hinzu kommt das Verbindungsbüro in Straßburg. Zudem sollen weitere Standorte verkleinert, verändert oder zusammengeführt werden. Vom Stellenabbau im internationalen Netzwerk sind 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen.

© dpa
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