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Westliche Literatur und Revolte: Salzburger Festspiele 2024

Das Festival wuchtet eine Reihe von Literaturklassikern auf die Opern- und Theaterbühnen Salzburgs. Die Auflehnung steht als Motto über dem Programm. Komponistinnen, Autorinnen und Dirigentinnen wird dabei wenig Raum gegeben.
Salzburger Festspiele
Der Schriftzug der Salzburger Festspiele an einer Eingangstür. © Barbara Gindl/apa/dpa

Die Salzburger Festspiele setzen im nächsten Sommer auf europäische Literatur und Künstler aus dem östlichen Europa. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Programm sind zwei der drei neuen Operninszenierungen Vertonungen von Dostojewski-Romanen: Star-Regisseur Peter Sellars präsentiert Prokofjews «Der Spieler» mit Sopranistin Asmik Grigorian, während sich sein Kollege Krzysztof Warlikowski der modernen Oper «Der Idiot» von Mieczyslaw Weinberg annimmt.

Das Programm für den Sommer 2024 steht laut Intendant Markus Hinterhäuser im Zeichen von Revolte. In vielen der ausgewählten Werke gehe es um die Ablehnung einer Welt, die einem mehr abverlange als man wolle oder könne, sagte Hinterhäuser bei der Programmpräsentation in Salzburg. Die Protagonisten der Opern seien Menschen, «die eine Art von Auflehnung gegen diese Welt vollführen».

Die neue Schauspielchefin in Salzburg, Marina Davydova, wurde von der Festspielleitung engagiert, um die Theatersparte des österreichischen Festivals internationaler auszurichten. Das erste Saisonprogramm der aus Russland emigrierten Theaterexpertin blickt jedoch kaum über den europäischen Tellerrand hinaus. Unter anderem wird Thomas Mann's Roman «Zauberberg» als Theaterstück aufgeführt. Der auf Literatur-Bearbeitungen spezialisierte Pole Krystian Lupa inszeniert das Werk. Außerdem verwandelt der Schweizer Thom Luz die historischen Miniatur-Erzählungen aus Stefan Zweigs «Sternstunden der Menschheit» in eine Musiktheater-Produktion.

Regisseur Nicolas Stemann widmet sich mit seinem Projekt «Die Orestie» anhand von antiken Dramen den Themen Gewalt und Politik. Am Beginn der Festspielsaison 2024 steht wie jedes Jahr Hofmannsthals «Jedermann». Philipp Hochmair und Deleila Piasko übernehmen neu die Hauptrollen, nachdem die Produktion des vergangenen Sommers für gemischte Reaktionen gesorgt hatte.

Autorinnen und Komponistinnen scheinen im Opern- und Theaterprogramm der Festspiele nicht auf. Auch die Regie ist fast gänzlich in männlicher Hand. Mariame Clément sticht mit ihrer Inszenierung von Offenbachs Oper «Hoffmanns Erzählungen» als Ausnahme hervor.

Bei der Auswahl der ebenfalls meist männlichen Dirigenten setzt das Festival weiter auf den griechisch-russischen Star Teodor Currentzis. Der Maestro, der wegen seines Schweigens zum Ukraine-Krieg anderswo ausgeladen wurde, leitet in Salzburg eine Wiederaufnahme von Mozarts «Don Giovanni». Weiter werden die Dirigenten Christian Thielemann und Daniel Barenboim erwartet. Letzterer bringt sein West-Eastern Divan Orchestra mit israelischen und palästinensischen Musikern nach Salzburg.

Von 19. Juli bis 31. August sind in Salzburg 172 Aufführungen zu sehen und zu hören. Dazu gehört auch ein dichtes Konzertprogramm mit einem Fokus auf den Komponisten Arnold Schönberg, dessen Geburtstag sich nächstes Jahr zum 150. Mal jährt. Seine Musik werde von manchen noch immer als problematisch eingestuft, sagte Konzertchef Florian Wiegand über den Pionier der Zwölftonmusik. «Wir halten ihn für viel zu wichtig, um einen Bogen um ihn zu machen», stellte Wiegand klar.

© dpa ⁄ Albert Otti, dpa
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