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Bischof sagt Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs zu

Der Missbrauchsskandal treibt die evangelische Kirche um, sagt ihr Landesbischof in Berlin. Er verweist auf das Leid der Opfer und fordert Konsequenzen.
Bischof Stäblein
Bischof Stäblein. © Monika Skolimowska/dpa

Der Berliner Landesbischof Christian Stäblein hat eine lückenlose Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Kirche zugesagt. «Anders kann nichts werden, ist auch nichts zu retten, schon gar nicht verlorenes Vertrauen», sagte er am Donnerstag bei einer Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in der Hauptstadt. «Wir wissen das.»

Fälle von sexualisierter Gewalt und Missbrauch durch Amtsträger treiben die evangelische Kirche nach seinen Worten um. «Denn jeder Fall ist zu viel, ist unerträglich, jeder einzelne», so Stäblein. «Und zwar als erstes und vor allem anderen, weil da Menschen sind, die durch Mitarbeitende dieser Kirche Leid erfahren haben, Traumatisierung, Schmerz, der nicht mehr weg geht.»

Bischof sieht Kirche in Verantwortung

Es gebe Momente, in denen sich das Reden über Buße verbiete, so der Bischof. «Man muss es machen. Das Leid sehen, den Schmerz, der zugefügt wurde. Die Menschen sehen und sagen: Wir übernehmen heute für das, was war, Verantwortung. Dafür haben wir die Verantwortung, dass das aufgearbeitet wird und die Konsequenzen, die nötig sind, gezogen werden.»

Seit Jahren werden die katholische und evangelische Kirche in Deutschland von unzähligen Missbrauchsfällen erschüttert, die nach und nach bekannt wurden und sich über Jahrzehnte bis in die Gegenwart erstrecken. Vielfach waren sie lange vertuscht worden. Stäblein zufolge hat die evangelische Kirche diverse Maßnahmen ergriffen, um die Vorgänge aufzuklären, das Leid der Opfer anzuerkennen und ihnen zu helfen. Er nannte Gesetze, eine Anerkennungskommission, einen Aufruf an Betroffene und ein Beteiligungsforum.

Neue Missbrauchs-Studie im Januar erwartet

Im Januar seien Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie zu erwarten: Basierend auf der Auswertung konkreter Fälle in den 20 evangelischen Landeskirchen werde es darin um die Bedingungen und Strukturen sexualisierter Gewalt in der Kirche gehen. Die Ergebnisse würden anschließend auch in der EKBO breit diskutiert, sagte Stäblein. «Das ist alles dringend notwendig, überfällig.»

In der EKBO gibt es rund 1100 Kirchengemeinden vor allem in Berlin und Brandenburg, aber auch im sächsischen Sprengel Görlitz. Die Landeskirche hat etwa 830 000 Mitglieder. Die Tendenz ist - wie in anderen evangelischen Landeskirchen und auch in der katholischen Kirche - seit vielen Jahren rückläufig. Das Kirchenparlament der EKBO tagt bis Samstag in Berlin-Friedrichshain.

© dpa
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