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In Brandenburg leben wieder mehr See- und Fischadler

Vor knapp 20 Jahren legte Brandenburg ein Artenschutzprogramm auf, um den Adlerbestand zu erweitern. Sorgenkind war vor allem der Schreiadler. Die Bemühungen zeigten unterschiedliche Wirkung.
Seeadler fliegen in die Freiheit
Ein junger Seeadler fliegt. © Frank Molter/dpa

Durch ein Artenschutzprogramm ist es in Brandenburg gelungen, den Bestand von See- und Fischadlern seit dem Jahr 2005 erheblich zu erhöhen. Beim Steinadler konnte das Vorkommen zumindest stabilisiert werden, wie das Umweltministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der Linksfraktion des Landtages mitteilte. Danach erhöhte sich die Zahl der besetzten Reviere von Fischadlern von 2005 bis 2020 von 294 auf 399. Der Seeadler konnte seine Jagdgebiete von 125 auf 230 erweitern. Die Schreiadler-Reviere vermehrten sich nur um 2 auf 27.

Die drei Arten sind in Brandenburg heimisch. Der Seeadler ist mit einer Körperhöhe von bis zu 95 Zentimetern und einer Spannweite von bis zu 240 Zentimetern Nordeuropas größter Greifvogel. Andere Arten, wie Steinadler oder Kaiseradler, werden in Brandenburg selten beobachtet. 2005 hatte die Landesregierung ein Artenschutzprogramm für das märkische Wappentier beschlossen, nachdem die Vorkommen, insbesondere des Schreiadlers, zurückgegangen waren.

Gründe für den Artenrückgang waren unter anderem die Einschränkungen des Lebensraumes der Vögel durch Straßenbau, neue Wohn- und Gewerbegebiete, Stromleitungen und Windkraftanlagen. Zusätzliche Gefahren drohten den Tieren auf den Zugwegen durch Abschüsse im Mittelmeerraum.

Bei den Schreiadlern kam eine genetische Besonderheit hinzu: Schlüpfen zwei Küken aus den Eiern, tötet das stärkere Tier das schwächere oder wirft es aus dem Nest. Damit kann bei schlechter Nahrungsversorgung wenigstens ein Küken überleben.

Nach Angaben des Umweltministeriums haben sich die Reviere von Fisch- und Seeadlern durch ein Horstbetreuungssystem und durch Horstschutzzonen gut entwickelt. Bei den Schreiadlern werde angenommen, dass sich vor allem das sogenannte Jungvogelmanagement positiv ausgewirkt habe.

Von 2006 bis 2011 hatte die Deutsche Wildtier Stiftung mit finanzieller Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt das Projekt Jungvogelmanagement zum Erhalt des zweitgeborenen Schreiadlerkükens aufgelegt. Dabei wurde das schwächer Neugeborene aus dem Horst entnommen und von Hand aufgezogen. Anschließend kam das Tier zurück in den Horst. Entgegen dem üblichen Verhalten griff das erstgeborene Jungküken den Rückkehrer nicht an.

Laut Umweltministerium gab es in den letzten Jahren kaum noch Todesfälle bei Adlern durch Stromschläge, da an den Stromleitungen Schutzvorkehrungen umgesetzt wurden. Verluste gebe es aber weiterhin bei Schrei- und Seeadlern an Windenergieanlagen. Einige Seeadler fielen auch dem Bahnverkehr zum Opfer. Zudem erlitten Seeadler teilweise Bleivergiftungen, da sie Wildtiere fressen, die durch bleihaltige Munition getötet wurden.

© dpa
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