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Mieten steigen weiter: Wenn auch weniger als zuvor

Bezahlbarer Wohnraum ist insbesondere in Großstädten schwer zu finden. Wie sich die Mieten in der Hansestadt entwickelt haben, zeigt nun der Mietenspiegel 2023. Die Reaktionen darauf fallen gemischt aus.
Wohnungen
Blick auf die Fassaden von Wohnhäusern. © Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

In München, Frankfurt oder Stuttgart zur Miete zu wohnen sei teurer, betonen die einen. Auch in Hamburg seien die Mieten viel zu hoch, die anderen. Der Mietenspiegel 2023 zeigt: Auf dem Hamburger Wohnungsmarkt sind die Mieten weiter angestiegen - wenn auch weniger als zuvor. Seit April 2021 bis zum April dieses Jahres hat sich die durchschnittliche Netto-Kaltmiete um 54 Cent auf 9,83 Euro pro Quadratmeter verteuert. Das entspricht einem Anstieg um 5,8 Prozent, wie die am Dienstag veröffentlichte Fortschreibung des Mietenspiegels zeigt.

«Zum Vergleich: Zwischen den Mietenspiegeln 2019 und 2021 hatten wir einen Anstieg von 7,3 Prozent - der Anstieg ist damit geringer als zwischen den letzten Mietenspiegeln», hieß es von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Senatorin Karen Pein wertete es in einer Mitteilung zudem als positives Signal, dass die durchschnittliche Nettokaltmiete in Hamburg unter den Durchschnittswerten etwa in München, Stuttgart oder Frankfurt liege. «Dennoch bedeutet jede Mieterhöhung eine finanzielle Belastung für die Mieterinnen und Mieter.» Ihre Behörde forciere deshalb unter anderem den Neubau, sagte die SPD-Politikerin.

Die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Hamburger CDU-Fraktion, Anke Frieling, kritisierte, dass der Wohnungsbau beschleunigt werden müsste - unter SPD und Grünen jedoch praktisch zum Erliegen gekommen sei. «Darum versucht Rot-Grün jetzt durch Statistik-Tricks den Mietenspiegel künstlich niedrig zu halten.» Fakt sei, dass die Mieten in guten Wohnlagen noch stärker gestiegen seien als in normalen Wohnlagen. «Nicht mit in die Statistik aufgenommen wurden allerdings die hohen Mieten in den sehr guten Wohnlagen. Dies ist völlig unverständlich, denn ohne diese Erhebungen sind die präsentierten Zahlen praktisch nichtig.»

Die Linksfraktion protestierte direkt im Anschluss an die Vorstellung des aktuellen Mietenspiegels auf dem Rathausmarkt: «Die Mieten sind zu hoch», schallte es aus Musikboxen, «Mietendeckel JETZT!!!» stand auf einem symbolischen Eimer mit Deckel. Die wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion, Heike Sudmann, teilte im Anschluss mit: «Mietendeckel heißt das Zauberwort, damit das Wohnen in Hamburg auch bei schmalem Portemonnaie bezahlbar wird. Dafür muss bis zur Bundesebene gekämpft werden.» Der Vergleich mit anderen Großstädten helfe den Hamburgerinnen und Hamburgern nicht.

«Der Mietenspiegel ist eine trügerische Ruhe vor dem Sturm», warnte die stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Katarina Blume: Sowohl die Neugenehmigungen als auch die Zahlen fertiggestellter Wohnungen in Hamburg seien drastisch zurückgegangen. «Es ist viel zu teuer und zu kompliziert, in Hamburg zu bauen. Rot-Grün muss nun endlich die Hürden abbauen, die der Bauwirtschaft das Leben schwer machen» - etwa durch eine «drastische Entrümpelung unnötiger Bauvorschriften».

Der Vorsitzende des Mietervereins zu Hamburg, Rolf Bosse, sagte, auch Mieterinnen und Mieter mit einem durchschnittlichen Einkommen fänden schon länger kaum noch bezahlbaren Wohnraum in Hamburg. Vertreter des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen und des Immobilienverbands Deutschland Nord betonten dagegen, dass der Anstieg der Mieten deutlich unter der Inflationsrate liege. Auch der wohnungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Olaf Duge, hob diesen Aspekt hervor: «Das ist in Zeiten, in der nicht nur die Konjunktur kriselt, sondern der Zuzug nach Hamburg weiterhin hoch ist, durchaus ein gutes Zeichen.» Ausruhen dürfte man sich darauf aber nicht.

Der Hamburger Mietspiegel wird seit 1976 erhoben und soll einen Überblick über die ortsüblichen Vergleichsmiete bieten. Er umfasst Wohnungen ohne Preisbindungen, deren Mieten sich in den vergangenen sechs Jahren verändert haben oder neu vereinbart wurden. Nach Angaben der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen beinhaltet er 568.500 der 743.000 Mietwohnungen Hamburgs. Nach Diskussionen zur Methode der Erhebung soll für den Mietenspiegel 2025 der Median statt des arithmetischen Mittels benutzt werden. Der Median ist der mittlere aller Werte und wird daher weniger von Ausreißern beeinflusst als der Durchschnitt aller Werte.

© dpa
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