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Biologen bitten bei Forschungen zum Igel um Mithilfe

Jeder kennt Igel. Es könnte jedoch bald wahrscheinlicher sein, ein überfahrenes Tier zu sehen als ein lebendiges, warnen Experten. In Hessen startet nun eine Igelzählung.
Igel
Der kleine und nur etwa 200 Gramm leichte Igel mit Namen «Bärbel» erkundet das Freigehege einer Igelstation. © Patrick Pleul/dpa

Wissenschaftler wollen mehr über die Verbreitung des Igels in Hessen herausfinden - und alle können dabei helfen. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) rief Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich an einem Forschungsprojekt zu dem Insektenfresser zu beteiligen. «Es würde uns sehr helfen, wenn uns möglichst viele Menschen aus ganz Hessen ihre Igelbeobachtungen melden», erklärte Biologin Irene Glatzle vom HLNUG in Wiesbaden.

«Mit dem Start des Frühjahrs wachen die Igel aus ihrem Winterschlaf auf und sind nun wieder zu sehen», sagte die Expertin. Jede Beobachtung sei wichtig, selbst Totfunde. Glatzle bat um Meldungen über das Online-Portal auf der Internetseite des HLNUG. «Igel kennt jeder, sie begleiten uns schon in der Kindheit in Bilderbüchern und Geschichten», erläuterte das HLNUG. Einen echten Igel in freier Wildbahn zu sehen, etwa im Garten, werde jedoch immer mehr zum Glücksfall. Leider sei es inzwischen wahrscheinlicher, auf einen überfahrenen Igel zu treffen.

«Der bei uns lebende Westigel, auch Braunbrustigel genannt, wird immer seltener», teilte das HLNUG mit. Er komme zwar noch immer in ganz Hessen vor, in der 2023 erschienenen Roten Liste der gefährdeten Säugetiere stehe er jedoch auf der Vorwarnliste.

Igel sind eine von mehreren HLNUG-Mitmacharten. Menschen jeden Alters können bei diesen sogenannten Citizen-Science-Projekten mit ihren Meldungen dazu beitragen, die Natur besser zu dokumentieren.

«Wir hoffen, dass wir mit Hilfe aufmerksamer Menschen ein besseres Bild von der Verbreitung des Igels in Hessen erhalten», erläuterte Wildtierbiologe Markus Dietz vom Institut für Tierökologie und Naturbildung, das an der Igelzählung beteiligt ist. Die Daten seien eine wesentliche Grundlage, um zu verstehen, warum der Igel seltener werde. Eine aktuelle Analyse in der Schweiz deute darauf hin, dass sich die zunehmende Verkehrsdichte und die gravierenden Landschaftsveränderungen ungünstig auf die Verbreitung der Säugetiere auswirkten.

Wer den eigenen Garten igelfreundlich gestalten möchte, sollte für naturnahe Strukturen mit vielen Nischen und Verstecken sorgen, keine Chemie verwenden und auf die Vielfalt heimischer Pflanzen setzen, rieten die Biologen. Auch durchlässige Zäune sind hilfreich, damit die Igel von Garten zu Garten wandern können.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Hessen fordert zum Schutz von Igeln und anderen Arten ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Nachtaktive Tiere wie auch Lurche, Echsen und Insekten würden im schlimmsten Fall schwer verletzt oder sogar getötet, wenn sie in die rotierenden Messer gerieten. Mähroboter sollten nur unter Aufsicht laufen.

© dpa
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