«Es muss ganz klar sein, dass die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler der documenta in der alleinigen Verantwortung der künstlerischen Leitung liegt», erklärte Hoffmann. Dabei sei das Gutachten des Berliner Rechtswissenschaftlers Christoph Möllers von zentraler Bedeutung, «das kategorisch ausschließt, dass künstlerische Programme einer vorherigen staatlichen Kontrolle unterworfen werden.» Möllers hatte in einem von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in Auftrag gegebenen Gutachten herausgearbeitet, welche Möglichkeiten und Grenzen der Staat hat, inhaltlich in Kunst einzugreifen.
Bereits die documenta fifteen im vergangenen Jahr war von einem Antisemitismus-Eklat überschattet worden. Nach erneuten Vorwürfen gegen ein Mitglied war vergangene Woche die gesamte Findungskommission für die künstlerische Leitung der 16. Ausgabe der Kunstausstellung zurückgetreten. Eine Verschiebung der für 2027 geplanten Schau hatte Hoffmann daraufhin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur nicht ausgeschlossen. Die documenta gilt neben der Biennale in Venedig als wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst. Traditionell findet sie alle fünf Jahre statt.