Nach Angaben des Deutschen Bibliotheksverbandes ist das Problem bereits seit Längerem auch in anderen Bibliotheken bekannt. Im Rahmen eines Modellprojekts an der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn sei zum Beispiel 2020/2021 untersucht worden, wie mit Arsen belastete Bände erkannt und wieder nutzbar gemacht werden können, sagte eine Sprecherin des Verbandes der dpa am Dienstag. Die Überprüfung in Bielefeld sei kein Einzelfall.
Die Universitätsbibliothek Bielefeld erklärte in ihrer Mitteilung, das giftige Arsen könne in grünen Farbstoffen vorkommen. Daher würden Bücher aus der Zeit mit grünen Einbänden, Buchschnitten, Titelschildern, Spiegeln oder Vorsatzblättern ohne Überprüfung grundsätzlich als verdächtig gelten, erläuterte die Universitätsbibliothek Bielefeld. Seit Kurzem lägen hierzu erste wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Es gebe für den Umgang mit dieser Gefährdung bislang aber keine gesetzliche Regelung oder Handlungsempfehlungen. «Wir sind im Austausch mit anderen Bibliotheken», erklärte die Universitätsbibliothek Bielefeld weiter.
«Zu einer möglichen Gefährdung kann es kommen, wenn die Bände mit Grünschnitt angefasst und zum Umblättern der Seiten die Finger mit der Zunge angefeuchtet werden, der Staub möglicherweise Arsen enthält und eingeatmet wird oder durch das Anfassen der Bände Arsen in die Augen gerät», heißt es in einer Mitteilung der Universitätsbibliothek Bielefeld. Solange die Bücher im Regal stehen, würden sie als unbedenklich gelten, hieß es.