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Deutz stellt sich bei alternativen Antrieben neu auf

Ob Bagger oder Hebebühnen: Für großes Gerät sind starke Motoren nötig, bei Deutz sind das Verbrenner. Ein Exkurs auf See, bei dem es um Elektromotoren für Boote ging, wurde beendet. Und nun?
Deutz AG
Fahnen wehen in Köln vor dem Eingang des Motorenwerkes der Deutz AG. © Henning Kaiser/dpa

Nach dem Verkauf der hochdefizitären Tochterfirma Torqeedo, die Elektromotoren für Boote herstellt, will der Motorenfabrikant Deutz auch künftig auf alternative Antriebe setzen. Man habe durch einen Technologietransfer selbst eine Kompetenz im Bereich batterieelektrischer Antriebe aufgebaut, sagte Firmenchef Sebastian Schulte am Freitag in Köln. Torqeedo wird an den japanischen Motorenkonzern Yamaha verkauft, diese Transaktion soll kurz nach Ostern vollzogen sein. Als Beispiel für künftige Elektrogeschäfte kündigte der Manager die Herstellung eines Batterieproduktes für Kehrmaschinen von Kärcher an. Außerdem habe man aus China einen Großauftrag für 100 Wasserstoff-Motoren bekommen.

Deutz hatte das ambitionierte Unternehmen Torqeedo 2017 gekauft und sich davon wesentliche Impulse für seinen Elektrokurs versprochen - angesichts einer sich wandelnden Nachfrage wollte auch die Kölner Firma etwas wegkommen von seinem Kerngeschäft mit Verbrennungsmotoren. Schulte war damals noch nicht im Amt, die Entscheidung für den Torqeedo-Kauf geht auf das Konto seines Vorgängers.

Es habe sich «eine gemischte Geschichte» entwickelt, sagt der jetzige Vorstandschef. Das damalige Management habe Torqeedo auch gekauft, «um das Mindset eines tradierten Dieselmotorenherstellers ein Stück weit aufzurütteln». Das habe geklappt, denn ohne Torqeedo hätte Deutz nicht eine so starke Elektrokompetenz aufbauen können, wie man sie heute habe. Man habe aber an dem ehr attraktiven Markt für Elektro-Bootsmotoren nicht so partizipieren können wie erhofft. Nach Darstellung des Managers war Torqeedo dafür zu klein. Es gebe in diesem Bereich andere, größere Anbieter, sagte er. Die Trennung sei ein nötiger Schritt. Man müsse sich fokussieren auf Bereiche, wo man nicht nur am Markt teilnehmen, sondern auch gewinnen könne.

Torqeedo hat ein miserables Jahr hinter sich, wie die Jahreszahlen von Deutz zeigen. Der Absatz von Elektro-Bootsmotoren brach um ein Drittel auf rund 37.000 ein. Der operative Verlust der Tochterfirma lag laut der Angaben bei 23 Millionen Euro. Als Verkaufserlös vermeldete Deutz einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Wert, sodass - abzüglich der Verluste - immerhin ein kleiner zweistelliger Millionen-Euro-Wert als Buchgewinn übrig blieb.

Während das Geschäft mit alternativen Antrieben wegen der tiefroten Torqeedo-Zahlen schlecht ausfiel, entwickelte sich der Verbrennungsmotoren-Bereich der Kölner Traditionsfirma robust. Konzernweit erzielte Deutz 2023 einen Rekordumsatz von 2,1 Milliarden Euro, ein Plus von fast acht Prozent. Der Gewinn stieg um 2,1 Prozent auf knapp 82 Millionen Euro. Allerdings macht die schwächelnde Konjunktur dem Motorenbauer zu schaffen, so lag der Auftragsbestand den Angaben zufolge zum Jahresende 2023 bei rund 463 Millionen Euro und damit etwa 40 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Schulte sprach von einer Normalisierung der Lage im Vergleich zu den außergewöhnlich starken Vorjahren.

Für dieses Jahr prognostiziert er einen Umsatz in der Spanne 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro - es kommt also vermutlich weniger Geld in die Kasse als im Vorjahr. Deutz setzt laut Schulte vor allem auf eine weiter hohe Nachfrage durch Infrastrukturprojekte in den USA. Der Konzern stellt Motoren etwa für Bau- und Landwirtschaftsmaschinen her, also Gabelstapler, Traktoren, Bagger und Hebebühnen. Das Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge rund 5300 Menschen, etwa 3000 davon in Köln.

© dpa
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