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Heavy-Metal-Veteranen Saxon suchen den perfekten Song

Rund zwei Dutzend Alben haben Saxon schon veröffentlicht. Jetzt erscheint wieder eins. Im dpa-Interview erzählt Sänger Biff Byford, was ihn nach fast fünf Jahrzehnten noch antreibt.
Albumveröffentlichung - Saxon -  «Hell, Fire And Damnation»
Die Band Saxon mit Leadsänger Biff Byford (M) bringt das Album «Hell, Fire And Damnation» neu auf den Markt. © Ned Wakeman/Silver Lining Music/dpa

Als Teil der sogenannten New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM) wurden Saxon mit Alben wie «Wheels Of Steel», «Strong Arm Of The Law» oder «Power & The Glory» Anfang der 1980er Jahre bekannt. Fast 50 Jahre nach der Gründung in Barnsley/South Yorkshire hat die Band um Leadsänger Biff Byford keinen Gang runtergeschaltet.

Saxon sind ständig auf Tournee, gehören beim berühmten Wacken Open Air fast zum Inventar und veröffentlichen alle zwei bis drei Jahre neue Musik. «Hell, Fire and Damnation» heißt ihr 24. Studioalbum - zählt man zwei Cover-LPs mit, ist es sogar Nummer 26.

Album mit Familienbezug

Den Album- und Songtitel hatte Frontmann Byford, der eigentlich Peter heißt, aber nur Biff genannt wird, schon lange im Kopf. Es sei ein typischer Yorkshire-Ausspruch, der sich in etwa mit «Verdammt nochmal! Was zur Hölle?!» übersetzen lässt.

«Mein Vater hat das immer gesagt», erzählt der 73-jährige Byford im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn er sauer war, hat er geschimpft: Verdammt noch mal! Was zur Hölle hast du jetzt schon wieder angestellt?"» Schon lange habe er einen Song so nennen wollen.

Der Sound

Der britische Theater- und Film Schauspieler Brian Blessed («Flash Gordon», «Robin Hood - König der Diebe») spricht mit viel Theatralik und Erhabenheit über düster brodelnde Klänge das Intro zur neuen Saxon-Scheibe. «Er ist ein Freund von uns», sagt Byford.

«Ich hab ihm eine Nachricht geschickt: «Wenn ich ein paar Worte für dich schreibe, sprichst du die für uns?» Und er hat gesagt: «Ja, wenn ich die Worte mag, dann sprech ich sie für euch.» Offensichtlich mochte er sie.»

Dann geht ein vertrautes Feuerwerk aus Gitarrenriffs, dröhnendem Bass und krachendem Schlagzeug los. Musikalisch ist bei Saxon alles wie gehabt - solider Heavy Metal nach alter Schule. «Satan's fire, heaven's light, the conflict never ends.» Byford singt im Titelsong stimmgewaltig vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse.

Songs mit Realitätsbezug

Saxon sind genauso bekannt für Lieder, die von wahren Begebenheiten und geheimnisumwitterten Vorfällen erzählen. So ging es im großen Klassiker «747 (Strangers in the Night)» um einen verhängnisvollen Stromausfall in New York 1965 und ein Flugzeug, das umkehren musste. «Dallas 1 PM» handelt von der Ermordung John F. Kennedys.

Auf dem neuen Album singt Byford in «There's Something In Roswell» über den bekannten Vorfall 1947 in New Mexico, bei dem die Verschwörungserzählung eines UFO-Absturzes verbreitet wurde. «We don't believe the lies», lautet eine Zeile.

Ob er an Außerirdische und das Gerücht von einem abgestürzten UFO glaubt? «Ich denke einfach, dass da irgendwas passiert ist, worüber nicht richtig aufgeklärt wurde», sagt der Sänger und Songwriter. «Ich bin grundsätzlich aufgeschlossen. Ich schätze, ich glaube eher daran, als dass ich es bezweifle.»

Der Song «Pirates Of The Airwaves» erzählt von den Piratensendern der 1960er Jahre, die auch Byford selbst damals gern hörte. «Als ich noch ein Junge war, haben wir der Pop- und Rockmusik im Radio gelauscht», erinnert er sich.

«Aber die BBC hat all diese Künstler verboten. Sie haben sie nicht im Radio gespielt, weil sie der Meinung waren, dass das die Jugend verderben würde.» Wie sich die Zeiten doch ändern. Später waren Saxon sogar selbst mit ihrem Heavy Metal bei BBC Radio 1 zu hören. Die Live-CD «BBC Sessions» ist derzeit vergriffen.

Neubesetzung bei der Band

«Hell, Fire and Damnation» ist das erste Album nach dem teilweisen Ausstieg von Gitarrist und Co-Gründer Paul Quinn, der zunächst wegen der Strapazen nicht mit Saxon auf Tour gehen wollte, nun aber auch am Album nur noch bei zwei Songs involviert war.

Für ihn stieg Brian Tatler von den NWOBHM-Veteranen Diamond Head ein. «Wir kennen uns bestimmt seit 30 oder 35 Jahren», erzählt Byford über seinen neuen Kollegen. «Brian hat einen großartigen Stil, er passt wirklich gut zu Saxon.»

Biff Byford ist nun das letzte verbleibende Originalmitglied in der Band. Seine Motivation ist nach fast fünf Jahrzehnten im Geschäft immer noch hoch. Denn der perfekte Song sei Saxon immer noch nicht gelungen, stellt er überraschend fest.

«Das haben wir noch nicht geschafft, glaube ich.» Was ist mit großen Saxon-Klassikern wie «Motorcycle Man» oder «Crusader»? «Wir waren ein paar Mal ziemlich dran», sagt er tiefstapelnd, um dann dick aufzutragen. «Aber auf dem neuen Album sind wir so nah an der Perfektion wie lange nicht.»

© dpa ⁄ Philip Dethlefs, dpa

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