Bei Schulvideokonferenz taucht Pornografie auf: Ermittlungen
21.01.2021 - Nachdem in einer Videokonferenz einer Grundschulklasse im mittelhessischen Florstadt Pornografie aufgetaucht ist, ermittelt nun die Polizei. Es gehe um den Verdacht des Verbreitens pornografischer Schriften, sagte ein Sprecher am Donnerstag in Friedberg. Es könne sein, dass sich im Laufe der Ermittlungen noch weitere mögliche Straftatbestände ergeben.
Die Lehrerinnen hätten mit den Schülerinnen und Schülern der 2. Klasse eine Videokonferenz über eine externe Software organisiert, erklärte ein Sprecher des Kultusministeriums in Wiesbaden. Dabei habe sich ein Teilnehmer mit einem angeblichen Mädchennamen eingewählt, die Lehrerinnen von der Konferenz ausgeschlossen und Pornografie gezeigt. Ein Elternteil habe den Vorfall bemerkt und gemeldet.
Nach den Worten des Ministeriumssprechers gibt es in Hessen vereinzelt Informationen darüber, dass Videokonferenzen zwischen Lehrern und Schülern gestört werden. In ganz wenigen Einzelfällen spiele Pornografie eine Rolle.
Auch in Niederbayern war am Donnerstag ein Fall bekannt geworden, bei dem sich ein Unbekannter Zugang zur Lernplattform einer Grundschule verschafft hat. Eine Achtjährige in Mainburg (Landkreis Kelheim) habe während des Online-Unterrichts Bilder eines nackten Mannes angezeigt bekommen, teilte die Polizei mit. Auch in diesem Fall sei die Lehrerin von dem Unbekannten aus dem Chatraum entfernt worden. Die Kripo ermittelt wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern.
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