Keine Förderung für Regionalflughäfen - Kritik aus Laage
12.02.2021 - Die Geschäftsführerin des Flughafens Rostock-Laage, Dörthe Hausmann, hat die Entscheidung der Bundesregierung zur Stützung von deutschen Flughäfen kritisiert. «Damit gibt es gerade kein Corona-Hilfsprogramm, auf das wir uns bewerben können», sagte Hausmann am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Nach Mitteilung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wird der Bund die 15 wichtigsten deutschen Flughäfen mit insgesamt mehr als 600 Millionen Euro unterstützen. Hausmann sprach von Wettbewerbsverzerrung und Ungleichbehandlung.
Es sei der Wunsch der Politik gewesen, dass die Flughäfen offen gehalten werden, obwohl keine Flüge mehr zu verzeichnen sind. So sollte beispielsweise die Versorgung mit medizinischen Gütern abgesichert werden, sagte Hausmann. Dabei seien Fixkosten von monatlich rund 350 000 Euro entstanden.
«Diese Ungleichbehandlung gegenüber anderen Regionalflughäfen in der alle gleichermaßen hart treffenden Pandemiezeit ist in hohem Maße ungerecht und wird den Erwartungen, die die Verkehrsministerkonferenz formuliert hat, in keiner Weise gerecht», sagte Verkehrsminister Christian Pegel (SPD). Es werde vom Bundesverkehrsministerium deutlich zum Nachteil dünn besiedelter und ländlich geprägter Bundesländer Politik gemacht. «Diese werden erneut abgehängt.»
Im Jahr 2020 war die Zahl der Passagiere pandemiebedingt von mehr als 148 100 im Jahr 2019 auf rund 22 000 gesunken. Trotz des Einbruchs beim Verkehrs- und Passagieraufkommen habe der Flughafen 2020 gut gewirtschaftet. Von den Gesellschaftern, den Städten Rostock und Laage sowie dem Landkreis Rostock, erhalte der Flughafen jährlich 1,8 Millionen Euro, eine Million Euro kommt vom Land. Im vergangenen Jahr hatte es wegen der Corona-Krise einen Zuschlag von 1,3 Millionen Euro gegeben.
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