Hans zu Corona-Mutante: Wir haben nur wenige Wochen Zeit
22.01.2021 - Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat eindringlich vor der in Großbritannien schon weit verbreiteten Coronavirus-Mutation gewarnt. «Wir sehen jetzt, dass die neue Corona-Variante sich auch bei uns in zwei oder drei Wochen sprunghaft verbreiten könnte», sagte er am Freitag im Landtag. Man habe «also nur wenige Wochen Zeit», um die Zahl der Neuinfektionen auf ein Niveau zu drücken, von dem aus auch die neue, ansteckendere Mutante namens B.1.1.7 wirkungsvoll in Grenzen gehalten werden kann.
«Wir können jetzt nicht abwarten, um erst mal zu sehen, ob sich B.1.1.7 denn bei uns tatsächlich so aggressiv ausbreitet wie in Irland oder Großbritannien», sagte Hans. «Wenn wir einmal so weit sind, dass wir dies festgestellt haben, ist es bereits zu spät.» Deswegen «müssen wir jetzt runter mit den Zahlen, und zwar so weit, wie es irgend möglich ist». Dies sei auch der Grund, warum Grundrechtseinschränkungen jetzt «präventiv» trotz sinkender Inzidenzwerte nötig seien. Es sei möglich, noch im Februar den Wert von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Menschen zu erreichen: «Wir sehen jetzt, dass wir es schaffen können.»
Hans begründete im Landtag die bis zum 14. Februar verlängerten und verschärften Corona-Maßnahmen. Er sagte, er sei «nach wie vor guter Gewissheit, dass wir die Pandemie im Laufe dieses Jahres unter Kontrolle bringen». Im Saarland seien bereits 18 000 Impfungen erfolgt, im Ländervergleich liege das Land auf Platz 5. Auf der Impfliste seien derzeit 42 000 Personen für Impfungen registriert. «Die Geduldsprobe ist wirklich immens», sagte der Ministerpräsident. «Halten wir weiterhin noch eine Zeitlang durch, halten wir noch eine Zeitlang zusammen!»
© dpa-infocom GmbH