Ob Raub oder Körperverletzung: Tausende sind unter 21
17.09.2019 - Mainz (dpa/lrs) - Tausende Tatverdächtige in Rheinland-Pfalz sind Jugendliche oder Heranwachsende unter 21 Jahre. Sie sollen zum Beispiel für Raub, Körperverletzungen oder für Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung - etwa Missbrauch - verantwortlich sein. Bei den Verdächtigen handelt es sich meist um Deutsche, wie aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine AfD-Anfrage hervorgeht.
Demnach gab es im vergangenen Jahr landesweit 315 Raubdelikte und insgesamt rund 410 junge Verdächtige, darunter 280 Deutsche. Das Ministerium liefert in seiner Antwort Jahresdaten, die bis 2014 zurückreichen. Bei den Raubdelikten war demnach in jedem der Jahre die Zahl der deutschen Tatverdächtigen deutlich höher als die der nicht-deutschen. Die Fallzahlen schwankten über die Jahre - einen klaren Trend seit 2014 gab es nicht.
Ähnlich ist den Daten zufolge auch die Lage bei Körperverletzungen: Im vergangenen Jahr gab es landesweit 5060 Vorfälle. Registriert wurden insgesamt rund 4600 junge Verdächtige, darunter 3315 Deutsche. Einen durchgehenden Trend zu mehr oder weniger Straftaten gab es im Bereich der Körperverletzungen seit 2014 nicht.
Allerdings zeigt sich ein klarer Anstieg bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, bei denen die Verdächtigen jünger als 21 Jahre waren. 2014 wurden landesweit 420 Fälle registriert; dann stiegen die Zahlen durchgehend auf fast 600 Fälle im vergangenen Jahr. In dem Jahr wurden rund 550 Tatverdächtige ermittelt, die meisten (rund 400) waren Deutsche. Auch in den Jahren zuvor hatten die meisten Tatverdächtigen die deutsche Staatsbürgerschaft.
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