Im Chemnitzer Mordfall vor fast 18 Jahren hat die Tochter des Getöteten nach Angaben eines Zeugen einige Zeit mit sich gerungen, ihre Mutter anzuzeigen. Vor dem Landgericht berichtete ein Seelsorger am Montag über zunächst noch anonyme Gespräche mit ihr im Juni 2020. «Sie hat den Verdacht gegen ihre Mutter klar benannt», sagte der Pfarrer, den die Tochter für den Prozess von seiner Schweigepflicht entbunden hat. Sie sei aber im ersten Gespräch noch nicht fest entschlossen gewesen, Anzeige zu erstatten. Dies sei erst nach insgesamt zwei sehr emotionalen Gesprächen geschehen. Sein Ziel sei gewesen, mit ihr verschiedene Folgen einer Anzeige abzuwägen.