Polizeigewerkschaft verlangt 500 Neueinstellungen jährlich
16.11.2019 - Erfurt (dpa/th) - Die geplante Einstellung von jährlich 300 Anwärtern reicht nach Meinung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) nicht aus, um die Thüringer Polizei zu stabilisieren. Der wiedergewählte Landesvorsitzende Jürgen Hoffmann forderte am Samstag auf einer Delegiertenkonferenz jährlich 500 Neueinstellungen, «damit es zumindest in drei Jahren personell nicht mehr abwärts geht».
Hoffmann verwies darauf, dass nur ein Teil der Polizeianwärter die Ausbildung abschließe und die Dienstellen tatsächlich verstärke, die unter einem hohen Krankenstand und der Pensionierung vieler Beamter litten. Der Krankenstand sei im Jahresschnitt exorbitant hoch, so der Gewerkschafter. Im Schnitt sei ein Viertel der Beschäftigten krank.
Hoffmann verlangte von der Landesregierung, eine konkrete Personalvorgabe für die Polizei zu beschließen und in die entsprechenden Gesetze zu übernehmen. Dabei müsste es um einen Bestand von insgesamt 7650 Bediensteten gehen, darunter 6300 Polizeivollzugsbeamte sowie Verwaltungsbeamte und -angestellte.
Hoffmann war auf der Landesdelegiertenkonferenz nach Gewerkschaftsangaben am Freitag einstimmig für weitere vier Jahre im Amt bestätigt worden. Er leitet die Gewerkschaft bereits seit längerer Zeit.
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