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Germanistische Institute gegen geplantes Gender-Verbot

Mehrere germanistische Institute hessischer Universitäten wenden sich gegen das geplante Gender-Verbot im Entwurf des Koalitionsvertrags von CDU und SPD in Hessen. Man bitte die Politikerinnen und Politiker beider Parteien «mit größtem Nachdruck» darum, die entsprechende Formulierung nicht in den Koalitionsvertrag aufzunehmen, erklärten die Institute der Universitäten Gießen, Darmstadt, Kassel und Marburg in einer Stellungnahme.
Gendern - Schreibweisen für alle
Das Wort «Besucher» ist auf einem Schild mit dem Zusatz «:innen» versehen worden. © Marijan Murat/dpa

In dem Entwurf heißt es unter anderem: «Wir werden festschreiben, dass in der öffentlichen Verwaltung sowie weiteren staatlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen (wie Schulen, Universitäten, Rundfunk) auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet wird und eine Orientierung am Rat für deutsche Rechtschreibung erfolgt.»

Aus Sicht der Institute wäre jedoch ein Verbot des Genderns mit Sonderzeichen durch den Entscheidungsstand des Rechtschreibrats nicht gedeckt. Die Sprachgemeinschaft müsse zudem «nach Möglichkeiten einer adäquaten Kennzeichnung aller Geschlechteridentitäten im mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch suchen». Die in dem Entwurf genannten Universitäten, Schulen sowie der Rundfunk seien Orte, an denen verantwortungsbewusst mit dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe umgegangen werde. Im Hochschulalltag etwa seien die verschiedenen Formen des Genderns nicht mehr wegzudenken.

Ein Verbot des Genderns mit Sonderzeichen würde zudem nicht zuletzt an den Schulen «ein falsches Sprachbild bestärken», bei dem ein freier und selbstverantwortlicher Sprachgebrauch durch Gebote und Verbote ersetzt würde. «Dass gesellschaftliche Anforderungen an einen angemessenen Sprachgebrauch von der Sprachgemeinschaft ausgehandelt und nicht durch institutionelle Eingriffe oder Verordnungen geregelt werden, gehört zu den Errungenschaften einer Demokratie», so die Institute.

© dpa
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