Die Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern ist gestiegen. Im Januar waren 70 100 Menschen ohne Job und damit etwa 5000 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote sei von 8,0 Prozent auf 8,6 Prozent nach oben gegangen, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt stieg die Zahl der Arbeitslosen um 2900, die Quote um 0,3 Prozent.
«Der jahreszeitlich typische Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Dezember hat verschiedene Gründe - etwa auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende sowie witterungsbedingte Auftragsrückgänge im Straßen-, Garten- und Wohnungsbau aufgrund des Wintereinbruchs», erklärte der Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Markus Biercher.
Biercher sieht angesichts des Anstiegs aber keinen Grund zur Sorge. Der Arbeitsmarkt zeige sich trotz der Rahmenbedingungen zum Jahresanfang weiterhin stabil, sagte er. Seinen Angaben zufolge sind eher Branchen betroffen, die für eine «gewisse Flexibilität und Schwankung am Arbeitsmarkt stehen».
Die Unternehmen seien derzeit etwas zurückhaltend, wenn es um die Einstellung von neuem Personal gehe, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) laut Mitteilung. «Die Betriebe fokussieren sich auf ihr vorhandenes Personal. Langfristig ist es jedoch wichtig, ausreichend Nachwuchskräfte auszubilden und Fachkräfte weiterzuqualifizieren.»
Einen wichtigen Schritt zur Arbeits- und Fachkräftesicherung Mecklenburg-Vorpommerns sieht Biercher in den kommenden Monaten in der Integration von Geflüchteten aus der Ukraine. «Viele von ihnen sprechen die Sprache zwar noch nicht perfekt oder die Anerkennung ihrer Qualifikationen ist noch nicht abgeschlossen. Unser Ziel ist es dennoch, diese Menschen schnellstmöglich in Arbeit zu bringen und parallel weiter in Sprache und Qualifikation zu investieren.» Es brauche Unternehmen, die Geflüchteten eine Chance geben, auch wenn sie bislang nicht perfekt Deutsch sprechen. «Gleichzeitig sind die geflüchteten Menschen dazu aufgerufen, aktiv ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ergreifen», sagte Biercher.
Mit Blick auf das Frühjahr zeigte sich der Chef der Regionaldirektion optimistisch. «Wir werden auf jeden Fall einen sehr stabilen Frühjahrsaufschwung haben», sagte Biercher.