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Frühling: Licht- und Schattenseiten für Depressive

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, und alle sind happy? Nein: Wer depressiv ist, kann es im Frühling sogar besonders schwer haben. Ein Psychiater erklärt, weshalb - und was man tun kann.
Das Frühjahr ist für Depressive nicht immer leicht zu ertragen
Dr. Gernot Langs

Für viele ist jetzt im April und Mai die schönste Zeit des Jahres. Aber: Wer jetzt gerade depressiv ist oder unter einer rezidivierenden, also wiederkehrenden, Depression leidet, für den ist es schwierig. «Wenn andere Menschen sagen, "Schau, wie schön die Sonne scheint, geh doch mal raus", kann das Betroffene eher belasten. Denn der Depression ist es egal, ob es regnet oder die Sonne scheint», sagt Gernot Langs, Ärztlicher Direktor der Schön Klinik Bad Bramstedt. 

Die Depression könne sich dadurch sogar verstärken: «Wenn man dann merkt, ich kann das nicht so fühlen wie die anderen, aber müsste mich doch eigentlich freuen, kann man Schuldgefühle darüber entwickeln, und dann geht die Downward-Spirale bei der Depression los.»

Aktiv sein hilft -  Zwang zur Freude nicht

Was können Betroffene tun? Zum einen: sich nicht unter Druck setzen und nicht unter Druck setzen lassen, anderen einfach erklären: «Pass auf, im Augenblick geht es mir nicht so gut, und deswegen kann ich das alles nicht genießen», rät Langs. 

Wie auch grundsätzlich bei Depressionen ist es aber dann nicht richtig, sich ganz zurückzuziehen. «Soziale Aktivitäten sind wichtig, Aktivitäten überhaupt, wie Sport treiben und so weiter», sagt der Mediziner. Wichtig zu wissen: «Es muss keinen Spaß machen. Das wäre unnötiger Druck, und wer depressiv ist, hat keinen Spaß. Es geht ums Tun.» 

Licht aus! Auf Schlafhygiene achten

Ein weiterer zentraler Punkt, auf den Betroffene jetzt im Frühjahr achten sollten, ist für guten Schlaf zu sorgen. Denn: Wenn die Tage länger werden und wir mehr Sonnenlicht haben, können wir schlechter schlafen. Wenn man schlecht schläft, wird die Konzentration schlechter. 

«Man kann also beim Schlaf ansetzen, indem man das Zimmer richtig verdunkelt oder auch eine Schlafmaske trägt», sagt Langs. Zur sogenannten Schlafhygiene gehört auch: «Vorm Einschlafen nicht fernsehen, Radio hören, ins Handy gucken oder gar im Bett essen.» Wer nicht einschlafen kann, sollte nach 20 Minuten wieder aufstehen und es später erneut versuchen. 

Funktioniert es auch so nicht, können Medikamente helfen, etwa die zeitweise Einnahme eines schlaffördernden Antidepressivums, das Hausarzt oder Psychiater verordnen. Ob mit Medikamenten oder ohne: Wenn sich der Schlaf normalisiert, verbessert sich auch die Konzentration, und man kann aktiver werden, so Langs. «Und über die Aktivität und den Schlaf lassen sich Depressionssymptome sukzessive reduzieren.» 

Ganz wichtig: Nicht alles kann man selbst regulieren. Wer das Gefühl hat, in eine Abwärtsspirale zu geraten, sollte sich dringend an seine Hausärzte, Psychiater oder Therapeuten wenden.

© dpa
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