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Bericht: Israel droht in Gaza endloser Guerilla-Krieg

US-Medien zufolge hat Israel Schwierigkeiten, seine Kriegsziele zu erreichen. Es fehle eine klare Strategie. Auch aus Washington gab es bereits Kritik am Vorgehen der Armee.
Chan Junis
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen neuen Militäreinsatz in Chan Junis begonnen. © Naaman Omar/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Israels Armee droht im Gazastreifen einem Medienbericht zufolge mangels einer ersichtlichen Strategie von der islamistischen Hamas in einen endlosen Guerilla-Krieg verwickelt zu werden. Die israelischen Streitkräfte kämpften an immer mehr Orten im Gazastreifen, die sie eigentlich zuvor eingenommen und aus denen sie sich zurückgezogen hätten, berichtete das «Wall Street Journal». Dies zeige, wie sehr Israel darum kämpfe, die Hamas auszuschalten und das palästinensische Küstengebiet unter seine Kontrolle zu bringen.

Israels Führung habe mit ihrem Kriegsziel, die Hamas militärisch und politisch auszuschalten, eine hohe Messlatte angelegt, die nur schwer zu erreichen sein werde, sagte Yossi Mekelberg, Nahost-Analyst bei der in London ansässigen Denkfabrik Chatham House, der Zeitung. «Alles, was darunter liegt, wird als Misserfolg empfunden werden.»

Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben am Sonntag einen neuen Militäreinsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens begonnen. Ziel der Operation im Westen der Stadt sei es, «weiter Terror-Infrastruktur zu zerstören und Terroristen in dem Gebiet auszuschalten», hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond berichtete, israelische Truppen hätten zwei Krankenhäuser umlagert. Bei einem weiteren Einsatz im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets wurde ein israelischer Soldat getötet, wie die Armee weiter mitteilte. Die Armee war an diesen Orten bereits in den vergangenen Monaten in Gefechte verwickelt und hatte erklärt, die Hamas-Verbände in diesen Gebieten seien besiegt und aufgelöst worden.

Israelische Führung uneins über weitere Strategie

Israels Kriegsanstrengungen würden dadurch behindert, dass es keinen Plan gebe, wie das Küstengebiet nach der Niederschlagung der Hamas-Kämpfer stabilisiert werden soll, schrieb das «Wall Street Journal». Jetzt, da ein Großteil des Gazastreifens zerstört sei und die Hamas-Kämpfer wieder auftauchten und Guerilla-Taktiken anwendeten, sei die israelische Führung uneins, wie ein kohärenter Kriegsplan aussehen soll, hieß es. Auch US-Außenminister Antony Blinken hat Israel einem Medienbericht zufolge davor gewarnt, den Krieg im Gazastreifen ohne ersichtliche Strategie fortzuführen. Israels Sicherheit und sein Platz in der Welt seien in Gefahr, habe Blinken bei einem Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt, berichtete das Nachrichtenportal «Axios» vor wenigen Tagen.

Israel brauche einen schlüssigen Plan, ansonsten verheddere es sich in einem Aufstand, den es nicht in den Griff bekommen werde, habe Blinken vergangene Woche bei dem Treffen mit Netanjahu und dem Kriegskabinett gesagt. Verlaufe der Krieg weiter so wie bisher, würde die Hamas die Kontrolle im Gazastreifen behalten oder es würde Anarchie ausbrechen, die noch mehr Terror zur Folge hätte. Netanjahu habe geantwortet, dass «wir auf Jahrzehnte alle Hände voll zu tun haben werden», berichtete das Nachrichtenportal.

© dpa
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