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Israel: Hamas-Kämpfer nirgends in Gaza sicher

Israels Führung will die Armee auch in den äußersten Süden des Küstenstreifens schicken. Über eine Million Menschen suchen dort Schutz. Der Überblick.
Protest in Jerusalem
Proteste in Jerusalem

Im Kampf gegen die Hamas will der israelische Verteidigungsminister Joav Galant die Anführer und Kämpfer der islamistischen Gruppe bis in den letzten Winkel des Gazastreifens verfolgen. Sie seien nirgendwo vor dem Zugriff der israelischen Streitkräfte sicher, sagte Galant.

Das gelte selbst für die letzten verbliebenen Gebiete im Küstenstreifen, in denen - wie in der südlichen Stadt Rafah - noch keine Bodentruppen im Einsatz sind. «Jeder Terrorist, der sich in Rafah versteckt, sollte wissen, dass er ebenso enden wird wie diejenigen in Chan Junis und (der Stadt) Gaza», zitierten ihn israelische Medien. «Gut die Hälfte der Hamas-Terroristen ist tot oder schwer verwundet.»

Ein Vorstoß auf Rafah gilt allerdings als äußerst heikel. Vor dem Krieg lebten in der Stadt etwa 200.000 Menschen, nun drängen sich dort mehr als eine Million Palästinenser, die vor den Kämpfen aus anderen Teilen des Gazastreifens geflohen sind. Bei Rafah grenzt das Küstengebiet an Ägypten, das eine israelische Offensive im Grenzgebiet ablehnt. Kairo befürchtet, dass dies zu einem Ansturm verzweifelter Palästinenser auf die ägyptische Halbinsel Sinai führen könnte.

Weiterhin unbekannt ist, wo sich der Hamas-Führer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, und sein engster Stab aufhalten. Israel vermutet sie im weitverzweigten Tunnelnetz unter Chan Junis. Dort sind zwar schon seit Wochen israelische Bodentruppen im Einsatz, doch die Durchsuchung und Zerstörung der Tunnel erwies sich als schwierig und langwierig. Al-Sinwar und seine Führungsriege könnten über das Tunnelnetz auch bereits nach Rafah entkommen sein.

Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben.

Israels Militärchef kündigt Untersuchung zu Hamas-Überfall an

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat eine gründliche Untersuchung der Reaktion der Streitkräfte auf den beispiellosen Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober auf Israel angekündigt. «Unsere Absicht ist sehr klar», sagte er im Kommando der Luftwaffe in Tel Aviv. «Zu untersuchen, und zu lernen, und den Dingen auf den Grund zu gehen, und keinen Stein auf dem anderen zu lassen.» Wann die Untersuchung beginnen und wer sie konkret durchführen werde, sagte er nicht.

Hamas-Behörde: Mehr als 110 Tote binnen 24 Stunden

Bei den anhaltenden Kämpfen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben zuletzt binnen 24 Stunden mindestens 113 Menschen ums Leben gekommen. 205 weitere Menschen seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit.

Insgesamt seien in dem abgeriegelten Küstenstreifen seit Kriegsbeginn 27.478 Palästinenser getötet worden. 66.835 wurden der Hamas-Behörde zufolge verletzt. Die Angaben sind faktisch nicht unabhängig überprüfbar und unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Kämpfern. Die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

Katar: Hamas reagiert «positiv» auf Waffenruhe-Vorschlag

Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat ihre Antwort auf den jüngsten Vorschlag internationaler Vermittler zur Herbeiführung einer befristeten Waffenruhe im Krieg mit Israel übermittelt. «Wir haben von der Hamas eine positive Antwort erhalten, sie beinhaltet mehrere Vorbehalte, aber ist im allgemeinen positiv», sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken in Doha. 

In einer Erklärung, die sie auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichte, teilte die Hamas mit, dass sie und ihre Verbündeten mit dem Vermittlungsvorschlag «in positivem Geiste» umgegangen seien. Die Vereinbarung müsse aber zu einem vollständigen und umfassenden Waffenstillstand, einer Beendigung der Blockade des Gazastreifens, dem Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Küstengebiets und der vollständigen Freilassung palästinensischer Gefangener führen.

Israels Armee: Ziele im Süden des Libanons angegriffen

Israels Militär griff nach eigenen Angaben erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon an. Artillerie und Kampfjets hätten Raketenabschussstellungen und andere militärische Einrichtungen der Hisbollah beschossen, teilte die Armee mit.

Das Vorgehen der Streitkräfte sei eine Antwort auf Beschuss durch die Hisbollah. Die Miliz bestätigte drei Attacken gegen Ziele in Israel. Die israelischen Angriffe zielten demnach unter anderem auf eine Kommandozentrale in Dschibain sowie auf Militäranlagen in Labuneh, Beit Lif und Barachit ab.

Scholz pocht in Telefonat mit Netanjahu auf Zweistaatenlösung

Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs pochte Bundeskanzler Olaf Scholz gegenüber dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf eine auszuhandelnde Zweistaatenlösung. Nur so könne es die Perspektive einer nachhaltigen Lösung des Nahostkonfliktes geben, sagte er in einem Telefonat mit Netanjahu, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte.

Dies müsse für den Gazastreifen und das Westjordanland gelten. Mit dem Begriff der Zweistaatenlösung ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Netanjahu lehnt dies ab - ebenso wie die Hamas, die 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen hatte und dem Staat Israel das Existenzrecht abspricht.

Französische Ex-Außenministerin leitet Prüfung der UNRWA

Die ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna soll eine unabhängige Gruppe von Experten zur Prüfung der schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) leiten. Die 67-Jährige werde dabei mit Fachleuten aus Schweden, Norwegen und Dänemark zusammenarbeiten, teilten die Vereinten Nationen mit.

Einigen Mitarbeitern des Hilfswerks wird vorgeworfen, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen zu sein. Mehrere westliche Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die beiden größten Geldgeber USA und Deutschland.

Explosion nahe griechischem Frachter vor jemenitischer Küste

Im Roten Meer ist erneut ein griechisches Handelsschiff angegriffen worden. Rund 50 Seemeilen von der jemenitischen Hafenstadt Aden entfernt habe sich in unmittelbarer Nähe des Schiffes eine Explosion ereignet, bestätigte die griechische Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. Es sei jedoch kein Mitglied der aus den Philippinen stammenden Besatzung verletzt worden. Das Schiff, das unter der Flagge der Marshall-Inseln fahre, habe seinen Kurs fortgesetzt. Auch die britische Handelsschifffahrtsplattform UKMTO informierte auf der Plattform X (vormals Twitter) über den Vorfall und rief Schiffe in der Region zur Vorsicht auf.

«Wir verfügen bislang über keine Einzelheiten. Möglicherweise handelte es sich um eine Mine», sagte eine Sprecherin der griechischen Küstenwache. Das Schiff soll «Star Nasia» heißen, berichteten griechische Medien.

© dpa
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