Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Nordirland-Konflikt: O'Neill entschuldigt sich für Tote

Ein neuer Bericht soll Morde eines britischen V-Manns enthüllen. Die neue Regierungschefin in Belfast nimmt das zum Anlass, ein neues Kapitel aufzuschlagen - und fordert auch London dazu auf.
Michelle O'Neill
Nationalistin Michelle O'Neill von der Sinn-Féin-Partei führt seit Februar als Erste Ministerin die nordirische Regierung. (Archivbild) © Liam Mcburney/PA Wire/dpa

Nordirlands Regierungschefin Michelle O'Neill hat sich bei den Angehörigen der Toten des nordirischen Bürgerkriegs («Troubles») entschuldigt. «Es tut mir leid um jedes einzelne verlorene Leben, und davon gibt es keine Ausnahme», sagte die Politikerin der katholisch-republikanischen Partei Sinn Fein in Belfast. O'Neill fügte hinzu, weder die Befürworter der irischen Einheit noch eine der anderen Seiten in dem Konflikt könne sich aus der Verantwortung für Leid, Schmerz und politische Gewalt stehlen.

Sie repräsentiere nun eine neue Generation, die den Konflikt hinter sich gelassen habe, sagte die 47-jährige O'Neill. Die Regierungschefin rief auch die britische Regierung in London zu einer Entschuldigung auf.

In dem Konflikt kämpften überwiegend katholische Befürworter einer Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland gegen meist protestantische Anhänger der Union mit Großbritannien, Polizei und britisches Militär. Mehrere Tausend Menschen starben. Der Bürgerkrieg dauerte von Ende der 1960er Jahre bis zum Friedensschluss im Karfreitagsabkommen von 1998.

Sinn Fein galt lange als politischer Arm der militanten Organisation IRA, die mit Waffengewalt für eine Loslösung Nordirlands vom Vereinigten Königreich kämpfte. Die IRA schreckte dabei auch nicht vor Folter, Morden und terroristischen Anschlägen zurück. Sie löste sich inzwischen auf. Verschiedene Splittergruppen verüben aber immer wieder Anschläge.

Neuer Bericht über Morde durch britischen V-Mann

Hintergrund für die Entschuldigung O'Neills war die Präsentation des vorläufigen Berichts einer polizeilichen Untersuchung zu einem V-Mann der britischen Sicherheitsbehörden in der IRA. Der Informant mit dem Code-Namen «Stakeknife» wird mit mindestens 14 Morden in Verbindung gebracht.

Den vorläufigen Ergebnissen der sieben Jahre dauernden Untersuchung zufolge hätten Morde und Entführungen einer von «Stakeknife» geführten IRA-Einheit verhindert werden können, der Informant galt aber als zu wertvoll. Forderungen nach einer Entschuldigung wies eine Sprecherin von Premierminister Rishi Sunak zunächst jedoch zurück. Die Regierung wolle erst die endgültige Version des Berichts abwarten, so die Sprecherin.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Masters of the Universe kehrt zurück: He-Man-Live-Action-Film kommt zu Amazon
Tv & kino
Masters of the Universe kehrt zurück: He-Man-Live-Action-Film kommt zu Amazon
Michael Schumacher
People news
Schumacher-Auktion: Acht Uhren und ein Schnäppchen
Sunnyi Melles
People news
Sunnyi Melles: «Tut gut, wenn man gewürdigt wird»
Protein
Internet news & surftipps
«AlphaFold 3» sagt Struktur aller Moleküle des Lebens voraus
Sennheiser Momentum True Wireless 4 im Ohr
Das beste netz deutschlands
Große Stöpsel, viel dahinter? Sennheisers Momentum TW4
Ein WLAN Symbol hängt an einer Decke
Das beste netz deutschlands
So nutzen Sie Ihr Android-Smartphone als WLAN-Repeater
Thomas Tuchel
Champions league
Tuchel über Neuer: «Von 10.000 Mal hält Manu den 10.000 Mal»
Frau schaut traurig auf Bild
Liebe
Das unvollendete Ding mit der Person, die man nicht vergisst