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Aus Beutel verbannt: Handaufzucht für Känguru-Baby Mäuschen

Wenn Känguru-Mütter um ihr Leben fürchten, kann das gravierende Folgen für den Nachwuchs haben. In Stralsund muss ein Känguru-Baby deshalb nun außerhalb des mütterlichen Beutels klarkommen.
Känguru-Baby
Das Känguru-Baby «Mäuschen» lebt ein im Stralsunder Zoo derzeit in einem Jutebeutel. © Stefan Sauer/dpa

Statt im warmen Beutel seiner Mutter lebt ein Känguru-Jungtier im Stralsunder Zoo derzeit in einem Jutebeutel an einer Heizung. Die Mutter habe das Tier vermutlich in einer Stresssituation aus dem Beutel genommen, sagte Jan Gereit, Verwaltungsleiter des Zoos, der Deutschen Presse-Agentur.

Diese Woche hätten Mitarbeiter das etwa drei Monate alte Känguru auf der Anlage gefunden. Die Mutter habe es nicht wieder angenommen. «Wahrscheinlich war es zu lange draußen.» Jetzt werde es per Hand aufgezogen.

Was genau passiert sei, wisse man nicht. Denkbar sei etwa eine Auseinandersetzung mit einem der ebenfalls auf der Anlage lebenden Emus. «Und wenn Emu und Känguru aneinandergeraten, kann das sein, dass so viel Stress entsteht, dass die Mutter sagt, "jetzt ist Panik, ich muss mein Leben retten" und entledigt sich des Jungen», erklärte Gereit. In der Natur gebe es diesen Reflex auch. Dort komme es einem Todesurteil für das Jungtier gleich.

Spaziergang im Jutebeutel

Bei den in Stralsund gehaltenen Kängurus handelt es sich um Bennettkängurus, die laut Gereit aus dem Süden Australiens stammen und eine Körperhöhe von 60 bis 70 Zentimeter erreichen. Geboren würden sie in der Größe eines Gummibärchens. Normalerweise verbringen sie demnach das erste halbe Jahr im Beutel der Mutter.

Das verstoßene Jungtier werde nun per Hand mit einer Spritze samt Nuckel und bald per Flasche mit Spezialmilch gefüttert. Pflegerinnen transportierten es auch im Beutel, nur eben in einem Jutebeutel. Etwa ab Juni werde man versuchen, es wieder in die Gruppe zu integrieren. Zu ihr gehörten fünf weibliche Tiere, wovon zwei aktuell Jungtiere im Beutel hätten, sowie zwei männliche Tiere.

Im Frühjahr 2021 hatte ein Fuchs fast alle Kängurus in dem Gehege getötet. Schlussendlich überlebte von sechs Tieren nur ein Weibchen. Der Zoo hatte sich daraufhin aus einem anderen Tierpark Verstärkung geholt und auch erfolgreich selbst gezüchtet.

Mit Blick auf das verunglückte Jungtier zeigte sich Gereit optimistisch. «Das ist schon eine große Aufgabe.» Man sehe aber, dass es Lebenswillen habe. «Also ich hab' da Hoffnung.» Einen Namen habe es bislang nicht. Gereits Kollegin, Anja Deichfischer, die Revierleiterin vom Affen- und Raubtierrevier ist und sich auch um das Kleine kümmert, spreche es mit «Mäuschen» an.

© dpa
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