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Brennender Lkw im Rennsteig-Tunnel

Die verkohlten Autos auf der Ladefläche geben einen Eindruck davon, was noch hätte passieren können. In einem besonders langen Tunnel bricht an einem Lkw ein Feuer aus. Der Fahrer reagiert besonnen.
Brennender Lkw auf der A71
Der brennende Lastwagen auf der A71 hinter dem Rennsteigtunnel. © Polizei Thüringen/dpa

Im längsten Straßentunnel Deutschlands fängt ein Lastwagen plötzlich Feuer. Der mit Autos beladene Lkw ist auf der Autobahn 71 im Thüringer Wald unterwegs. Flammen ragen in den Nachthimmel. Doch die Geschichte endet glimpflich. Der Lkw-Fahrer kann nach Angaben der Polizei wohl Schlimmeres verhindern. Verletzte gibt es nicht.

«In letzter Sekunde»

Als der Fahrer am späten Donnerstagabend durch den Rennsteigtunnel fährt, bemerkt der 41 Jahre alte Mann, dass ein Reifen seines mit neun Fahrzeugen beladenen Anhängers Feuer gefangen hat. Zunächst habe er im rund acht Kilometer langen Tunnel angehalten und versucht, den Brand zu löschen. Als ihm dies nicht gelingt, habe er geistesgegenwärtig den Notrufknopf in einer Pannenbucht betätigt, schildert die Polizei am Tag danach.

Das Feuer auf dem Laster breitet sich immer weiter aus. Der Fahrer entschließt sich nach Darstellung der Polizei, sein Fahrzeug aus dem Tunnel zu steuern. Sechs Kilometer muss er fahren, um Schlimmeres zu verhindern. «In buchstäblich letzter Sekunde gelang es dem Fahrer, aus dem Tunnel herauszufahren und das Fahrzeug unter freiem Himmel abzustellen», heißt es in einer Mitteilung. Die Tunnelfeuerwehr habe den Brand dann umgehend gelöscht.

Die A71 ist bis zum Freitagmorgen auf Höhe des Tunnels zunächst vollständig gesperrt gewesen. Erst nach Aufräumarbeiten sind alle Spuren im Laufe des Freitags freigegeben worden. Der Schaden werde derzeit auf etwa 250 000 Euro geschätzt. Auf Fotos sind die zum Teil komplett ausgebrannten Autos auf dem Anhänger des Lasters zu sehen.

Schlimmeres verhindert

«Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung des Fahrers, weiterzufahren, sonst hätte das Ganze sicherlich noch größere Ausmaße angenommen», sagt ein Mitarbeiter der Leitstelle. Er geht davon aus, dass der Fahrer in Eigenregie seine Weiterfahrt nach dem Unfall organisiert hat. Wie genau das Feuer ausbrach, sei bisher nicht klar. Denkbar sei etwa, dass der Reifen geplatzt sei und die Bremsen derart heiß liefen, dass es zum Brand kam, wie ein weiterer Mitarbeiter der Leitstelle erläutert.

«Ritt auf der Rasierklinge»

«In solchen Fällen, sollte man möglichst schauen, dass man aus dem Tunnel herauskommt, das ist das Allerwichtigste. In diesem Fall war es natürlich ein Ritt auf der Rasierklinge, aber es ist ja noch gut gegangen», sagt Cornelius Blanke, Pressesprecher des Automobilclubs ADAC Hessen-Thüringen.

Vor allem bei langen Tunneln wie der Rennsteig-Anlage sei es wichtig, dass man schon vor dem Befahren den Verkehrsfunk höre und auf die aktuelle Beschilderung achte, so Blanke. Genauso sollte man sein Auto im Blick haben: Verhält sich der Wagen seltsam, sollte man vor einem Tunnel abfahren und das Fahrzeug überprüfen.

Kommt es innerhalb eines Tunnels zu einer Panne oder zu einem Unfall, sollte das Warnblinklicht angestellt und möglichst eine der Pannenbuchten angefahren werden. Notrufstationen seien in regelmäßigen Abständen im Tunnel zu finden. Blanke zufolge üben Feuerwehren regelmäßig Rettungsszenarien in den Anlagen.

Längster Straßentunnel Deutschlands

Mit rund acht Kilometern Länge gilt der Rennsteigtunnel als Deutschlands längster Straßentunnel. Etwa 24.000 Fahrzeuge passierten den Tunnel innerhalb von 24 Stunden, hatte die Niederlassung Ost der Autobahn GmbH des Bundes im vergangenen Sommer mitgeteilt. Der Rennsteigtunnel wurde zwischen 1998 und 2003 für umgerechnet ungefähr 200 Millionen Euro erbaut. Er soll in den nächsten Jahren saniert werden.

Wie gefährlich Tunnelbrände werden können, ist etwa 2001 deutlich geworden. Damals starben elf Menschen bei einem Feuer im Schweizer Gotthardtunnel. Danach wurde intensiv über die Sicherheit von Tunneln debattiert und etwa Anlagetechnik verbessert.

© dpa ⁄ Marie-Helen Frech, dpa
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