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VW-Arbeiter in US-Werk organisieren sich gewerkschaftlich

Es könnte ein Dammbruch sein: Erstmals bekommt die US-Autogewerkschaft UAW im Süden des Landes bei einem ausländischen Autobauer den Fuß in die Tür - bei VW. Auch Präsident Biden gratuliert.
VW-Arbeiter in US-Werk organisieren sich gewerkschaftlich
Beschäftigte des Volkswagen-Automobilwerks feiern das Ergebnis der UAW-Gewerkschaftsabstimmung. © George Walker IV/AP

Die Arbeiter im US-Werk von Volkswagen in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee haben im dritten Anlauf beschlossen, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Für die US-Gewerkschaft UAW, die ihren Einfluss über die drei amerikanischen Autoriesen hinaus ausweiten will, gilt dies als großer Sieg. Nach Angaben von VW und der Gewerkschaft sprachen sich bei der Abstimmung 73 Prozent der Arbeiter dafür aus, von der UAW vertreten zu werden. Das Ergebnis muss noch von der US-Behörde NLRB bestätigt werden. In dem Werk mit rund 5500 Beschäftigten werden unter anderem der Elektro-SUV ID.4 und der Siebensitzer Atlas hergestellt.

US-Präsident Joe Biden, der sich im Herbst als erstes Staatsoberhaupt an einem Warnstreik der UAW im Bundesstaat Michigan beteiligt hatte, gratulierte persönlich. «Auch diesmal bin ich stolz, an der Seite von Arbeitern in der Autobranche zu stehen, wie sie sich erfolgreich gewerkschaftlich bei Volkswagen organisieren», schrieb Biden in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Dies sollte unter anderem dabei helfen, die Löhne der Beschäftigten zu steigern.

Rückenwind nach Streik

Die Gewerkschaft UAW war in den vergangenen Jahren zweimal mit dem Versuch gescheitert, die Arbeiterschaft in dem Werk in Chattanooga zu organisieren. Aktuell hat die UAW aber Rückenwind: Im vergangenen Herbst setzte sie nach einem wochenlangen Streik bei den US-Konzernen General Motors, Ford und Stellantis bessere Arbeitsbedingungen und Einkommenserhöhungen von rund 25 Prozent durch. 

Traditionell ist sie stark vertreten in Michigan, der Wiege der US-Autoindustrie. Die Gewerkschaft hatte dagegen in den US-Südstaaten und Werken ausländischer Autobauer einen schweren Stand. Es gelang ihr auch noch nicht, beim Elektroauto-Hersteller Tesla einen Fuß in die Tür zu bekommen. Auch deutsche Autobauer hatten in den vergangenen Jahrzehnten vor allem in den Südstaaten der USA Werke aufgebaut, weil dort die Löhne niedriger waren als in Michigan. Nun könnte die UAW nach Einschätzung von Experten dort künftig auch bei VW-Konkurrenten punkten. «Wir bauen Macht und Schwung auf und lassen nicht länger zu, dass die Konzerne die Arbeitnehmer unter Druck setzen», sagte eine UAW-Sprecherin dem «Handelsblatt».

Mit 3613 abgegebenen Stimmen nahmen den Angaben zufolge 83,5 Prozent der Arbeiter an der Abstimmung teil. Für die Vertretung durch die UAW stimmten 2628 von ihnen. Die IG Metall bei Volkswagen betonte am Samstag, dass Chattanooga die einzige Fabrik der Kernmarke VW ohne Belegschaftsvertretung war. Die Präsidentin des Europäischen und Weltkonzernbetriebsrates bei Volkswagen, Daniela Cavallo, sagte, die Belegschaft in Chattanooga habe «ein Stück US-amerikanischer Gewerkschaftsgeschichte geschrieben». Bei VW hieß es knapp, man danke den Arbeitern fürs Abstimmen.

© dpa
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