Der Fahrer des Transporters und der verhaftete 30-Jährige am Steuer des Fluchtwagens hatten bei dem Unfall schwere Verletzungen erlitten.
Der mutmaßliche Täter soll gemeinsam mit zwei weiteren Männern im Alter von jeweils 21 Jahren einen Automaten in Wiernsheim (Enzkreis) gesprengt haben. Als sie mit ihrem Auto bei der Fahndung von den Ermittlern entdeckt wurden, ergriffen sie die Flucht, rammten einen Streifenwagen und fuhren anschließend als Geisterfahrer auf die Autobahn auf.
Der Fahrer der mutmaßlichen Geldautomatensprenger werde verdächtigt, auf der halsbrecherischen Fluchtfahrt einen tödlichen Unfall in Kauf genommen zu haben. Er könne damit die Mordmerkmale der Heimtücke, des Einsatzes gemeingefährlicher Mittel sowie - im Hinblick auf die ihm vorgeworfene Beteiligung an der vorangegangenen Automatensprengung - der Verdeckungsabsicht erfüllt haben, teilte das LKA mit.
Neben Wiernsheim sind allein in diesem Jahr bereits rund 40 Geldautomaten mit teils brachialer Gewalt in Baden-Württemberg zerstört worden (Stand 20.11.). Allein im vergangenen Jahr erbeuteten die Räuber rund 1,9 Millionen Euro, der Schaden an den Gebäuden und Automaten ist noch deutlich höher. Für die modernen Panzerknacker ist der Beutezug trotz des gewaltigen Risikos durch den Sprengsatz eine sichere Angelegenheit: Die Aufklärungsquote für das Jahr 2022 liegt laut dem Innenministerium bei 15 Prozent.
Die meisten Sprengungen in Deutschland gehen nach Angaben der Ermittler auf das Konto niederländisch-marokkanischer Täter. Auch die drei mutmaßlichen Täter von Wiernsheim haben laut Staatsanwaltschaft die niederländische Staatsangehörigkeit.