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Prozess um große Drogenküche: Angeklagter sagt aus

Im Juli entdecken Ermittler das bis dahin größte Drogenlabor für Captagon mit mehr als 300 Kilogramm Amphetamin in einer Werkstatt und bei deren Inhaber. Nun begann der Prozess - gegen zwei andere.
Prozessbeginn wegen großem Drogenlabor
Zwei Angeklagte (2.v.l. und r) sprechen mit ihren Anwälten vor Prozessbeginn im Verhandlungssaal des Landgerichts. © Katharina Schröder/dpa

Im Prozess um eine im vergangenen Jahr aufgedeckte Drogenküche hat einer der beiden Angeklagten eine teilweise Beteiligung eingeräumt. Der zweite Angeklagte äußerte sich beim Prozessauftakt vor dem Landgericht Ellwangen am Montag noch nicht. Die Staatsanwaltschaft wirft den 52 und 31 Jahre alten Angeklagten unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor. Die beiden Syrer sollen im Auftrag des Vaters des 31-Jährigen ein Amphetamin-Gemisch zu Captagon-Tabletten verarbeitet haben. Die Tabletten sollen zum Verkauf nach Saudi Arabien bestimmt gewesen sein. Captagon macht hochgradig abhängig und kann Depressionen, Halluzinationen und Angstzustände auslösen. Die Droge gehört zur Gruppe der Amphetamine.

Laut Anklage fanden Ermittler im vergangenen Juli in den Räumen und auf dem Gelände einer Werkstatt in Regensburg sowie in den Privaträumen des Werkstattinhabers in Bruck (Oberpfalz) mehr als 300 Kilogramm Amphetamin. Der Werkstattinhaber und Vater des 31-jährigen Angeklagten ist demnach auf der Flucht.

Beim Prozessauftakt las der Verteidiger des 52-Jährigen eine Erklärung seines Mandanten vor. Darin schilderte der Mann, dass er den Werkstattinhaber Anfang 2023 bei der Reparatur seines Autos kennengelernt habe. Er habe dem Angeklagten von seinen Geschäften erzählt und wollte demnach, dass der 52-Jährige ihn dabei unterstützt. Der Angeklagte sei neugierig gewesen und habe selbst Captagon konsumiert.

Er räumte ein, dass er dem Inhaber geholfen habe, Werkzeug für die Drogen in der Werkstatt unterzubringen und Streckmittel besorgt habe. Kurz vor der Festnahme des 52-Jährigen sollten demnach neue Tabletten produziert werden. In der Erklärung betonte er, dass es die Drogengeschäfte des Inhabers gewesen seien. Er habe gehofft, dass er profitieren und seinen regelmäßigen Captagon-Konsum finanzieren könne.

Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Ellwangen sprachen nach dem Fund damals vom größten bisher bekannten Drogenlabor für Captagon in Deutschland. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft wurde inzwischen ein noch größeres entdeckt. 

Ein Urteil könnte in dem Fall Mitte März ergehen. Verhandelt wird vor dem Landgericht Ellwangen, weil einer der Angeklagten bis zu seiner Verhaftung in Heidenheim wohnte.

Redaktionshinweis: In einer früheren Version der Meldung steht, dass der Angeklagte bis zu seiner Verhaftung in Ellwangen wohnhaft gewesen sei. Der Mann hat jedoch in Heidenheim gewohnt. (05.03.2024 15.18 Uhr)

© dpa
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