Am 7. Januar 1984 setzten zwei junge Rechtsextremisten aus Italien den Nachtclub «Liverpool» in Brand. Die 20-jährige Corinna Tartarotti wurde tödlich verletzt, sieben weitere Menschen schwer. Mit einer Kranzniederlegung am früheren Tatort und einer Gedenkveranstaltung erinnerte die Stadt nun an die Tat und die Oper. Bis vor ein paar Jahren war der Anschlag nach Angaben der Stadt nicht nur weitgehend in Vergessenheit geraten, sondern wurde damals nicht als rechter Terror erkannt.
«Wir müssen aufklären und Orte der Erinnerung schaffen, die uns immer wieder mit solchen Taten konfrontieren. Wir müssen verstehen, warum rechter Terror in Deutschland jahrelang verdrängt, verschwiegen und vertuscht wurde», betonte Roth. Der Anschlag auf das Liverpool reihe sich in eine ganze Serie rechtsextremer und rassistischer Anschläge ein, wie die in Halle oder Hanau, die NSU-Morde oder der Mord an Walther Lübcke.
«Und auch heute noch wird rechter Terror unterschätzt oder verharmlost», betonte Roth. Dieser habe in Deutschland und Europa Strukturen, die Täter seien untereinander vernetzt. «Wir haben es nicht mit einer Reihe pathologischer Einzeltäter zu tun, sondern mit Netzwerken, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.»