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Söder kritisiert den DFB: «Kommerz ist nicht alles»

Der Ausrüsterwechsel beim Deutschen Fußball-Bund ruft Kritik der Politik hervor. Für Bayerns Ministerpräsidenten Söder war das Trikot wie eine Fußball-Weisheit.
Ministerpräsident Söder
Markus Söder kommt zur Vorstellung der bayerischen Bezahlkarte für Asylbewerber zu einer Pressekonferenz. © Sven Hoppe/dpa

Der Wechsel von Adidas zu Nike beim Deutschen Fußball-Bund ruft viel Kritik aus der Politik hervor. «Die Erfolgsgeschichte begann 1954 mit dem unvergessenen WM-Sieg, der unserem Land wieder Selbstbewusstsein gegeben hat. Deshalb ist es falsch, schade und auch unverständlich, dass diese Geschichte jetzt enden soll», schrieb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Freitag auf X (früher Twitter). Das Nationalteam «spielt in drei Streifen - das war so klar, wie dass der Ball rund ist und ein Spiel 90 Minuten dauert», meinte der CSU-Politiker.

Der Deutsche Fußball-Bund lässt den Vertrag mit Dauerpartner Adidas auslaufen und wird von 2027 an von Rivale Nike ausgestattet. Diese einschneidende und vollkommen unerwartete Entscheidung hatte der DFB am Donnerstag verkündet. Die Partnerschaft mit dem US-Sporthersteller soll im Januar 2027 beginnen und bis 2034 dauern. Nike soll in dieser Zeitspanne alle Nationalteams ausrüsten. 

Söder vermisst Geradlinigkeit beim DFB

«Deutscher Fußball ist Heimat pur - und kein Spielball internationaler Konzernkämpfe. Kommerz ist nicht alles. Mehr Geradlinigkeit hätte dem DFB trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen gut zu Gesicht gestanden», erklärte der 57-jährige Söder. Der deutsche Fußball sei immer auch «ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte» gewesen. Adidas hat seinen Sitz in Herzogenaurach im Freistaat Bayern.

Seinen Post versah Söder mit einem Foto der Siegerehrung nach dem WM-Triumph 2014. Bastian Schweinsteiger, wie seine Kollegen mit dem bekannten Trikot gekleidet, hält auf dem Bild den WM-Pokal in die Höhe. 

Bayerns Sportminister: «Ein Armutszeugnis»

«Diese Entscheidung ist völlig unverständlich und geschichtsvergessen. Vom DFB würde ich schon ein Mindestmaß an Patriotismus erwarten. Die vielen Erfolge unserer Fußballer, beginnend beim Wunder von Bern über zahlreiche großartige „Schlachten“ bei Europa- und Weltmeisterschaften, sind untrennbar mit den drei Streifen verbunden», erklärte Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann (CSU). 

«Es ist ein Armutszeugnis, dass sich der DFB von dieser Tradition, von einem einheimischen fränkischen Unternehmen verabschiedet, um wegen ein paar Dollar mehr einem amerikanischen Sportausrüster den Vorzug zu geben. Bei allem Verständnis, dass Fußball heutzutage ein Milliarden-Geschäft ist, muss nicht überall die Tradition dem Geld weichen», meinte Herrmann. 

Weitere Politiker kritisieren

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bedauert das Ende der Ausrüster-Ära. «Aber wer schon mit dem Begriff ,National‘ haderte und sich lieber ,Mannschaft‘ nannte, geht auch hier den Weg konsequent und greift dort zu, wo das meiste Geld winkt. Bleibt nur zu hoffen, dass die Fans weiterhin patriotisch genug sind und weiterhin für die National-Mannschaft Eintritt bezahlen», sagte er dem «Fränkischen Tag».

Laut einem Bericht des «Handelsblatts» unter Berufung auf Branchenkreise soll sich Nike das Engagement beim DFB mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen.

Die «Bild» berichtete zuvor von Söders Kritik wegen des Ausrüsterwechsels. Nach dem angekündigten Wechsel von Adidas zu Nike kritisierten mehrere deutsche Spitzenpolitiker den Schritt, wie etwa Wirtschaftsminister und Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne).

© dpa
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