Der Wintereinbruch hat in weiten Teilen Bayerns Verkehrsunfälle und Feuerwehreinsätze nach sich gezogen. Nach bisherigen Erkenntnissen gingen die Unfälle zumeist glimpflich aus. Im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart fiel an mehreren Schulen der Präsenzunterricht aus. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sollte es am Dienstag weiter schneien.
In den Mittelgebirgen und im Bayerischen Wald rechnen die Meteorologen mit um die zehn Zentimeter Schnee, in Staulagen in den Allgäuer Alpen könnten es rund 20 Zentimeter werden. Auch in der Nacht zu Mittwoch dürfte es glatt werden.
Schwerste Verletzungen erlitt ein 29 Jahre alter Autofahrer in Oberfranken, der am Montagabend zwischen zwei Gemeindeteilen von Schwarzenbach an der Saale (Landkreis Hof) mit seinem Wagen gegen mehrere Bäume krachte. Laut Polizei hatte er auf schneebedeckter Fahrbahn die Kontrolle über sein Auto verloren. Durch den Aufprall sei ein Baum auf das Dach gefallen, so dass der Fahrer eingeklemmt und von der Feuerwehr aus dem Wrack geschnitten worden sei.
Besonders betroffen war Unterfranken. Alleine im Landkreis Aschaffenburg rückte die Feuerwehr in der Nacht zum Dienstag zu rund 130 Einsätzen aus, wie das Landratsamt am Morgen mitteilte. In den vier Orten Rückersbach, Hessenthal, Heigenbrücken und Laufach sei der Strom ausgefallen.
Insbesondere hätten unter der Schneelast umgestürzte Bäume die Helfer beschäftigt. Mehrere Straßen seien vorübergehend gesperrt worden, beispielsweise zwischen Lohr am Main und Rechtenbach (Landkreis Main-Spessart) am Dienstagvormittag die Bundesstraße 26.
In Niederbayern rückten Polizei und Feuerwehr etliche Male wegen witterungsbedingter Unfälle aus, teilte ein Sprecher mit. Mindestens 14 Fahrzeuge seien liegen- oder steckengeblieben. Auch in der Oberpfalz gab es mehrere Unfälle wegen Schnee und Glätte. Das Polizeipräsidium registrierte 22 Unfälle mit drei Leichtverletzten.
Auf der Autobahn 3 bei Wörth an der Donau (Landkreis Regensburg) kam laut Polizei ein Lastwagen ins Rutschen und durchbrach die Leitplanke. Das Fahrzeug blieb quer auf der Fahrbahn stehen, der Fahrer wurde leicht verletzt. Wegen der Bergungsarbeiten war die A3 gut sechs Stunden lang gesperrt.
An Schulen in den Gemeinden Aura und Burgsinn sowie in der Hauptschule Frammersbach und der Grundschule Wiesthal (Landkreis Main-Spessart) entfiel der Präsenzunterricht, wie das Landratsamt mitteilte. Grund seien umgestürzte Bäume und schlechte Befahrbarkeit der Straßen. Die Betreuung für Schülerinnen und Schüler, die dennoch in die Schule kamen, war laut Landratsamt sichergestellt.
Die Lawinenwarnzentrale hat angesichts der Wetterverhältnisse am Dienstag den ersten Lawinenlagebericht dieser Saison für den bayerischen Alpenraum veröffentlicht. Dieser sei bis Freitag gültig und erscheine dann täglich, teilte das Bayerische Landesamt für Umwelt in Augsburg mit. Der immer um 18.00 Uhr veröffentlichte Service dient Wintersportlern zur Planung ihrer Aktivitäten im alpinen Gelände. Er zeigt Lawinenprobleme und Gefahrenstufen auf, außerdem den Schneedeckenaufbau sowie Umfang und Verteilung der Gefahrenstellen im Gelände.
Die Polizei Unterfranken gab Tipps zum Verhalten im Straßenverkehr. Unter anderem riet sie: Geschwindigkeit und Abstand anzupassen und beim Lenken vorsichtig zu sein, weil abrupte Fahrmanöver in Kurven oder beim Spurwechsel zum Ausbrechen des Fahrzeugs führen können. Zudem sollte möglichst auf Hauptstraßen gefahren werden, weil diese eher geräumt oder gestreut werden. Vor Kreuzungen, auf Brücken und in Waldstücken sollte demnach vorsichtig gebremst werden.