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Bericht: Ausweispflicht in Berliner Freibädern bleibt

Aggressive und renitente junge Männer und Jugendliche machen es manchen Berliner Freibädern schwer. Die Politik will mit vielen Maßnahmen demonstrativ dagegen vorgehen. Die Wirksamkeit ist umstritten.
Polizeieinsatz in Berliner Freibad
Polizisten stehen 2023 nach der Räumung im Sommerbad Neukölln am Columbiadamm. © Andreas Rabenstein/dpa

Die umstrittene Ausweispflicht in Berliner Freibädern, die wegen Tumulten renitenter Jugendlicher im vergangenen Jahr eingeführt wurde, soll auch in dieser Saison angewendet werden. Für den Einlass in die Sommerbäder müssen die Badegäste Personalausweis, Führerschein oder einen anderen Ausweis vorzeigen. Das teilten die Bäder Betriebe dem «Tagesspiegel» mit. Die «Berliner Morgenpost» berichtet von einer neuen Hilferuf-App, mit der Badegäste in bestimmten Bädern die Wachleute alarmieren können. Die App soll laut einer Ausschreibung dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl zu verbessern.

Obwohl es Kritik an der Ausweispflicht gab, ist die Beibehaltung nicht überraschend. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte bereits im Herbst 2023 von einem Maßnahmenkatalog mit insgesamt 40 Punkten gesprochen, von denen erst ein Teil umgesetzt sei, und angekündigt, das werde auch 2024 «selbstverständlich weitergeführt».

Tumulte kamen in den vergangenen Sommern vor allem im Neuköllner Bad, in Pankow und Schöneberg vor. Neu eingeführt wurden Videokameras an den Eingängen. Außerdem standen oft Polizeiwagen demonstrativ vor den Toren. Taschenkontrollen und Hausverbote gegen Störer gab es schon zuvor.

In der vergangenen Freibadsaison, die mit einigen Krawallen und Räumungen durch die Polizei für Aufsehen sorgte, erteilten die Bäder-Betriebe 153 Hausverbote gegen Besucher. Die Größenordnung entsprach etwa der von früheren Jahren. Straftaten waren aber eher selten der Grund, überwiegend ging es um Verstöße gegen die Hausordnung und kleinere Diebstähle.

Allerdings sind Hausverbote bei großem Andrang an heißen Tagen schwer zu kontrollieren. Ob Ausweiskontrollen etwas gegen aggressive junge Männer nützen, ist auch unklar. Oft wurden harmlose Familien oder Touristen an den Eingängen weggeschickt, weil sie keine Ausweise dabeihatten.

Zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro geben die Bäder allein pro Jahr für Wachleute von privaten Firmen aus. An heißen Wochenenden waren bis zu 170 Wachleute im Einsatz, um Konflikte zu schlichten. Allein im Kreuzberger Prinzenbad wurden im Juli 2023 rund 90.000 Euro für den Wachdienst ausgegeben, im Freibad Pankow waren es in einem Monat 65.000 Euro und im Sommerbad Neukölln rund 50.000 Euro.

© dpa
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