Die erste Nominierung seines Stürmers Haris Tabakovic für die bosnische Nationalmannschaft lud Hertha-Trainer Pal Dardai zum Scherzen ein. «Ich bin so ein guter Trainer, ich habe ihn zum Nationalspieler gemacht. Der Manager natürlich auch. Die Aufstellung kommt von oben. Gut, dass du immer reinschreibst», sagte der Ungar lachend in Richtung von Sportdirektor Benjamin Weber.

An den Qualitäten von Tabakovic ließ Dardai vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) aber keine Zweifel. «Das war sein Traum. Das unterstützen wir. Wir sind sehr glücklich, wenn wir etwas geholfen haben. Denn er macht die Tore hier und leistet sehr gute Dienste für die Mannschaft, auch defensiv», sagte der 47-Jährige. Weber ergänzte: «Er hat es sich auch einfach durch die Leistung verdient.»

Tabakovic war im Sommer aus Österreichs erster Liga zum Berliner Zweitligisten gekommen und führte vor dem Spieltag die Torschützenliste an. Der 29-Jährige, dessen Eltern zu Kriegszeiten aus Bosnien in die Schweiz geflüchtet waren, spielte für die Jugendnationalmannschaften der Schweiz.

Nun wurde er von Nationaltrainer Savo Milosevic für die EM-Qualifikationsspiele von Bosnien-Herzegowina in Luxemburg (16. November) und gegen die Slowakei (19. November) berufen. «Mir war bewusst, dass ich irgendwann eine Entscheidung treffen muss, und ich freue mich sehr, dass ich vielleicht bald mein erstes Spiel für Bosnien-Herzegowina machen darf», sagte Tabakovic dem «Kicker».

Dardai teilt dabei den Wunsch aller Vereinstrainer. «Ich bin froh. Das ist wunderbar. Aber ich bin auch froh, wenn er gesund zurückkommt», sagte er.