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Fall Vieritz: Todesumstände des Schützen weiterhin ungeklärt

Nach dem Großeinsatz in Vieritz bleiben weiterhin viele Fragen offen. Die Staatsanwaltschaft hält die Dauer der ersten Ermittlungsschritte nicht für außergewöhnlich lang. Unklar ist weiterhin, wie der bewaffnete Gewalttäter starb.
Justitia
Eine Figur der blinden Justitia. © Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild

Nach dem Tod eines Mannes, der sich am Wochenende in seinem Wohnhaus in Vieritz eineinhalb Tage bewaffnet vor der Polizei verschanzt hatte, sind weiterhin viele Fragen offen. Die Ursachenermittlung hänge nicht ausschließlich an der Obduktion, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam am Dienstag. Diese sei eine Erkenntnisquelle von vielen. Die Obduktion hatte bereits am Sonntag stattgefunden. Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob der Mann sich selbst getötet hat oder von Schüssen aus einer Polizeiwaffe tödlich getroffen wurde.

Der Mann hatte sich während des Großeinsatzes in Vieritz, das zur Gemeinde Milower Land gehört, am Freitag und Samstag mehrere Schusswechsel mit der Polizei geliefert. Die Polizisten wollten in dem Dorf in Brandenburg einen Gerichtsbeschluss vollstrecken und ein Kind dem Jugendamt übergeben. Wegen möglicher Kindeswohlgefährdung waren auch Spezialeinheiten der Polizei beteiligt. Doch es gelang zunächst nicht, das Kind aus dem Haus zu holen. Zwei Männer verschanzten sich dort, auch das Kind und seine Mutter waren im Haus.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurde der zweite Mann festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Ihm wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Besitz einer nicht unerheblichen Menge Cannabis sowie das Mitführen gefährlicher Gegenstände vorgeworfen. Dabei solle es sich um schussfähige Waffen handeln. Die Mutter und das Kind konnten das Haus wenig später unverletzt verlassen. Das Kind wurde dem Jugendamt übergeben. Der erste Mann wurde am Ende des Einsatzes in der Nacht zum Sonntag tot auf dem Dachboden gefunden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es bei der Aufarbeitung des Falles keine besonderen Umstände, die Ermittlungen stehen am Anfang. «Wir haben ein Todesermittlungsverfahren, das einen Tag alt ist», betonte der Sprecher. Zum Umfeld des Mannes wolle er momentan keine Auskünfte geben. Informationen zur Identität der Beteiligten, die bereits in einigen Medien auftauchten, basierten nicht auf Angaben der Staatsanwaltschaft, so der Sprecher.

Währenddessen setzten die Beamten ihre Ermittlungsarbeit am Haus in Vieritz am Dienstag fort. Ein dpa-Reporter beobachtete, wie vom Grundstück weitere Waffen herausgetragen wurden. Dabei handelte es sich nach Angaben des Reporters unter anderem um Langwaffen. Bereits am Vortag wurde nach Angaben der Polizei auf dem Gelände und in dem Haus eine Vielzahl von Waffen gefunden, darunter auch eine Handgranate.

Der Landkreis Havelland berichtete am Dienstag, dass vor dem Großeinsatz im Jugendamt mehrere Kinderschutzmeldungen eingegangen waren. Die Eltern des Kindes ließen jedoch keinen Kontakt zu, woraufhin das Familiengericht nach einem langen Prozess das Sorgerecht entzog. Schließlich «lag dem Jugendamt ein Herausgabebeschluss des Kindes an den Amtsvormund vor, der aufgrund der Gewaltbereitschaft des Vaters in Abstimmung mit der Polizei umgesetzt werden sollte», so eine Sprecherin des Kreises zum Hintergrund des Einsatzes.

Bei dem Einsatz sei berücksichtigt worden, dass der Vater aggressiv und gewaltbereit sei, führte die Sprecherin des Landkreises aus. «Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut.»

© dpa
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