Pirici hat in ihre Installation zahlreiche große Glasbehälter integriert, in denen sie chemische und physikalischer Reaktionen ablaufen lässt. In den Flüssigkeiten entstehen so kleine Landschaften aus chemischen Stoffen. Von den Besucherinnen und Besuchern selbst provozieren und dann beobachten lässt sich zudem auch eine sogenannte Briggs-Rauscher-Reaktion, bei der eine Lösung zwischen zwei Farben lange hin und her schwankt und in einem selbstorganisierenden Muster endet. Eher unveränderlich erscheint dagegen zunächst die Sanddüne. Doch auch sie wechselt ihre Gestalt, etwa durch Austrocknung oder wenn kleinere Teile durch ihr Eigengewicht wegbrechen.
Zu ihren Arbeiten gehöre stets auch Musik, sagte Pirici am Dienstag in Berlin. So lässt sie zwischen den Installationen eine 13-köpfige Gruppe singen und tanzen. In der rund 75 Minuten langen Performance, die täglich vier Stunden lang zu sehen sein wird, agiert die Gruppe untereinander, reagiert tanzend und solo oder in Chören singend auf die chemischen Reaktionen, beeinflusst den Aufbau der Düne. Mit den Klängen und Bewegungen will Pirici dabei die Entstehung komplexer Strukturen verdeutlicht - in menschlichen wie chemischen Körpern und Verbindungen. «Letztlich sind der menschliche Körper oder Steine aus denselben Materialien zusammengesetzt», so die Künstlerin.
Die raumgreifende Ausstellung ist nach Angeben von Sam Bardaouil, Co-Direktor des Museums, Auftakt einer neuen, jährlich vergebenen Auftragsarbeit für die historische Halle im Hamburger Bahnhof, die jeweils zum Gallery Weekend Berlin eröffnet werden soll.