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Parzinger: «Wir vermissen das Pergamonmuseum»

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat als größte Kultureinrichtung Deutschlands zahlreiche Standorte. Viele Häuser haben Sanierungsbedarf. Eine Baustelle schmerzt besonders.
Pergamonmuseum
Ein Gerüst steht am Pergamonmuseum vor dem Schriftzug. © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Mit dem Pergamonmuseum auf der Museumsinsel in Berlin ist eines der meistbesuchten Häuser Deutschlands auf Jahre geschlossen. «Wir vermissen natürlich das Pergamonmuseum», sagte der Präsident der zuständigen Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«Das Museum war bis zuletzt das bestbesuchte Haus der Staatlichen Museen. Obwohl nur der Südflügel offen war, hatten wir jährlich bis zu 800.000 Besucher. Das ist enorm», sagte Parzinger. «Wir sehnen das Jahr 2027 herbei, wenn der Nordflügel komplett neu gestaltet wieder eröffnen wird mit dem Museum für Islamische Kunst, dann auf doppelter Fläche, und natürlich mit dem Pergamon-Altar, dem Hauptanziehungspunkt der Museumsinsel.»

Zu der von Bund und Ländern getragenen Stiftung mit rund 2000 Mitarbeitern gehören neben Staatsbibliothek und mehreren Instituten auch die Staatlichen Museen mit 15 Sammlungen und 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten.

Das Pergamonmuseum ist eines der beliebtesten deutschen Museen. Als eines der wenigen Museen in Deutschland lockt es komplett mit Antikensammlung, Vorderasiatischem Museum und Museum für Islamische Kunst jährlich mehr als eine Million Menschen an.

Für mindestens vier Jahre bleibt das Haus völlig geschlossen. Bereits seit zehn Jahren ohne öffentlichen Zugang sind der Nordflügel des Baus sowie der Zentraltrakt mit dem berühmten Pergamonaltar.

Der Bauabschnitt A mit dem Pergamonaltar soll 2027 wieder zugänglich sein. Der zweite Abschnitt B bleibt bis mindestens 2037 zu. Damit ist das gesamte Pergamonmuseum frühestens wieder in 14 Jahren zu erkunden. Die Gesamtkosten könnten bei 1,5 Milliarden Euro liegen.

Neue Baustelle für Parzinger am Museum des 20. Jahrhunderts

Parzinger verwies als Alternative auf das «Pergamon Interim» mit dem Pergamon-Panorama von Yadegar Asisi. «Der kleine Pergamon-Fries, der Telephosfries, ist dort komplett ausgestellt, auch große Teile der Skulpturen-Ausstattung aus dem Pergamon kann man dort sehen.»

Die Arbeiten sieht Parzinger trotz einer vorgesehenen Verkehrsberuhigung im Plan. «Es gibt eine klare Aussage des Bezirks, dass nichts unternommen wird, was die Fertigstellung des Pergamonmuseums gefährdet.» Auch in einer verkehrsberuhigten Zone seien Ausnahmen für den Baustellenverkehr möglich. «Die Fertigstellung des Pergamonmuseums ist ja auch für den Bezirk wie für ganz Berlin ungemein wichtig.»

Eine noch frische Baustelle hat Parzinger mit dem inzwischen als «berlin modern» firmierenden Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum. Bei dem mit fast einer halben Milliarde Euro vom Bund finanzierten Bau mussten die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die auch die Hamburger Elbphilharmonie oder die Münchner Allianz Arena gebaut haben, ihren Entwurf überarbeiten.

Die Überarbeitung sei ungemein wichtig gewesen. «Das Haus entsteht in einer Umbruchzeit: Wettbewerb und Planungsanfang fielen noch in das sogenannte fossile Zeitalter. Heute wissen wir, dass es so nicht weitergehen kann», so Parzinger. «Deshalb sind grundlegende Veränderungen zum Energieverbrauch und CO2-Ausstoß vorgenommen worden. Dafür, dass dieses Gebäude noch im fossilen Zeitalter und unter anderen Voraussetzungen geplant wurde, sind diese Veränderungen so weitreichend, dass man durchaus von einem Modellprojekt sprechen kann.»

© dpa
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