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Regierung warnt vor Gefahr durch Böller: Kontrollen geplant

Die Menschen bereiten sich auf den Jahreswechsel vor - auch mit dem Kauf von Böllern. Die Regierung mahnt zur Vorsicht, damit die Silvesterfeier nicht im Krankenhaus endet. Der Zoll zieht illegale Feuerwerkskörper fast täglich aus dem Verkehr.
Silvester-Feuerwerk
Ein Mann zündet einen Böller am Silvesterabend an. © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Bunte Raketen gehören für die einen zum Jahreswechsel dazu, andere halten die Böllerei für überflüssig. Die Landesregierung rief die Menschen am Mittwoch kurz vor dem Verkaufsstart für Silvesterfeuerwerk dazu auf, vorsichtig und zurückhaltend mit Feuerwerkskörpern umzugehen. Der Zoll in Frankfurt (Oder) berichtete unterdessen, dass bei Kontrollen in der Nähe zu Polen fast täglich Pyrotechnik sichergestellt werde. Amtliche Überprüfungen sind landesweit auch beim Verkauf von Feuerwerkskörpern geplant.

Von Donnerstag bis Samstag kann das Silvesterfeuerwerk der Kategorie F 2 - wie Böller, Raketen, Feuerwerksbatterien - gekauft werden. Eigens eingerichtete Böller-Verbotszonen wie in Berlin gibt es in Brandenburg nicht. Dennoch darf Pyrotechnik in Brandenburg generell nicht in der Nähe von Tankstellen, Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altenheimen, Fachwerkhäusern und Gebäuden gezündet werden, die mit Reet gedeckt sind.

Die Polizei schickt an Silvester wieder zusätzliche Kräfte in den Einsatz. In der vergangenen Silvesternacht 2022/2023 rückte die Polizei in Brandenburg rund 600 Mal aus, wie Stefanie Pilz vom Polizeipräsidium mitteilte. Neben mehreren durch Pyrotechnik verursachten Bränden habe es in Egsdorf (Dahme-Spreewald) eine Sprengstoffexplosion gegeben, bei der zwei Menschen schwer verletzt und ein Haus unbewohnbar worden seien. Zudem werden immer wieder auch Einsatzkräfte und Einsatzwagen mit Pyrotechnik angegriffen.

Vorsichtiger Umgang mit Böllern angemahnt

Innenminister Michael Stübgen (CDU) warnte vor selbstgebauten und nicht zugelassenen Raketen und Böllern: «Sie werden schnell zur unterschätzten Gefahr», sagte er laut Mitteilung am Mittwoch. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) appellierte: «Die Belastung der Krankenhäuser und Rettungsdienste ist derzeit überdurchschnittlich hoch. Zurückhaltung und Vorsicht bei der Verwendung von Silvesterfeuerwerk sind daher sehr wichtig, damit sich die Situation im Gesundheitswesen nicht zusätzlich verschärft.»

Kontrollen unerlaubter Pyrotechnik

Das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit wird landesweit umfangreiche Kontrollen beim Verkauf von Pyrotechnik durchführen, wie das Gesundheitsministerium ankündigte. Beim Kauf sei darauf zu achten, dass die Feuerwerkskörper mit dem CE-Zeichen und einer Registrierungsnummer gekennzeichnet seien.

Oft wird in Deutschland nicht zugelassene Pyrotechnik etwa in Polen gekauft und über die Grenze gebracht. Teils enthalten die Raketen mehr Explosivstoff als erlaubt. Es gibt immer wieder Fälle von schweren Verletzungen durch Böller und Raketen.

Eine Sprecherin des Hauptzollamtes Frankfurt (Oder) sagte: «Wir finden das ganze Jahr über Pyrotechnik. Jetzt finden wir bei Reisenden noch mal mehr.» Dabei gehe es oft um Pyrotechnik der Kategorie 3 und 4, für deren Einfuhr in Deutschland eine besondere Erlaubnis nötig ist.

Vor rund zwei Wochen hatten die Zöllner eine Gruppe von jungen Männern kontrolliert, die mit einem Einkaufstrolley und einem Koffer von Polen nach Deutschland über die Stadtbrücke kamen. Mehr als 4700 Böller der Kategorie 3 wurden beschlagnahmt.

Umgang mit unzulässigen Feuerwerkskörpern kann Straftat sein

Der Umgang mit nicht zugelassenem Feuerwerk könne eine Straftat sein, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen geahndet werde, so die Stadt Potsdam. Bei wissentlicher Gefährdung von Leib oder Leben eines anderen oder der Gefährdung fremder Sachen von bedeutendem Wert sei eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe möglich.

Böllerverbotszonen gibt es in der Landeshauptstadt Potsdam nicht. Das gilt auch für Cottbus, wie Stadtsprecher Jan Gloßmann berichtete. Das Ordnungsamt werde aber verstärkt in Cottbus unterwegs sein, um zu kontrollieren.

In Frankfurt (Oder) hat es in der Vergangenheit laut Stadtsprecherin Kora Kutschbach bisher kaum Probleme mit Böllern, die außerhalb des gesetzlich erlaubten Zeitraums gezündet wurden, gegeben. Dieser gilt vom Beginn des 31. Dezember um 0 Uhr bis zum Ende des 1. Januar um 24 Uhr.

Familienfeuerwerk in Wittstock - weniger private Raketen

In Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) gibt es laut Stadtsprecher Jean Dibbert seit 2005 jedes Jahr ein großes öffentliches Familienfeuerwerk. Hierzu waren zuletzt immer mehrere Tausend Zuschauer zum Dosseteich gekommen. Das soll ihm zufolge auch dazu beitragen, dass die Menschen privat weniger Böller und Raketen zünden.

© dpa
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