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Reisanbau in ehemaligen Karpfenteichen: Mehr Ernte

Es ist eine Neuheit in der Landwirtschaft: Nördlich von Berlin wächst in ehemaligen Karpfenteichen Reis. Das ungewöhnliche Experiment soll in diesem Jahr auf größerer Fläche weitergehen.
Experiment Reisernte in Brandenburg
Landwirt Robert Jäckel hält eine Reis-Rispe in der Hand vor einem Reisfeld. © Britta Pedersen/dpa

In ehemaligen Karpfenteichen wollen Landwirte im nördlichen Brandenburg den Anbau von Reis ausweiten. Damit betreten sie mit dem aus tropischen Klimazonen bekannten Getreide Neuland in Deutschland. «Das ist kein Fake, es ist Reis aus Brandenburg», sagte Geschäftsführer Guido Leutenegger am Dienstag, als er den Reis des Unternehmens Natur Konkret in kleinen Säcken präsentierte.

Im vergangenen Jahr startete der Schweizer in Linum, einem Ortsteil der Gemeinde Fehrbellin (Kreis Ostprignitz-Neuruppin), mit einem Team den ungewöhnlichen Versuch. Der Betrieb erntete nach eigenen Angaben im Herbst auf einem Hektar erstmals 153 Kilo der Körner. Das Agrarunternehmen kündigte an, es sehe die Chance, in diesem Jahr auf einer deutlich größeren Fläche eine Ernte von zwei bis neun Tonnen einzufahren.

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne), der den Betrieb am Dienstag besuchte, sagte: «Es ist natürlich nur eine Nische, aber es zeigt auch, dass sich unsere Landwirte den neuen Aufgaben stellen und mitunter ganz unkonventionelle Wege gehen.» Er bewertete den Reisanbau als eine neue Idee in Zeiten der Klimaveränderungen. Bislang wird der erstmals geerntete Risotto-Reis in einigen Hofläden verkauft.

Für die experimentierfreudigen Landwirte von Natur Konkret lief im vergangenen Jahr nicht alles glatt: Enten und Gänse in dem Naturschutzgebiet fraßen die Spitzen der Pflanzen ab, wie Mitgeschäftsführer Robert Jäkel schilderte. Dadurch habe man auch Einbußen beim Ertrag hinnehmen müssen. Mit Hilfe von Hunden seien die gefräßigen Vögel dann vertrieben worden. Auch die Regulierung des Unkrauts gilt beim Reisanbau als schwierig.

Mit einer Gemüsepflanzmaschine werden auch in diesem Jahr wieder Setzlinge, die vor allem Wärme und Sonne brauchen, in nicht mehr genutzten Fischteichen ausgebracht und die Flächen geflutet. Es sei weniger Wasser verbraucht worden als bei der Karpfenzucht, sagte Leutenegger. Auf einen Hektar werden laut Jäkel um die 112.000 Reispflanzen gesetzt.

Das Unternehmen sieht den «nördlichsten Reisanbauversuch der Welt» auch als eine Folge der geringeren Nachfrage nach Karpfen. Der Bio-Betrieb, der sich für die Förderung der Artenvielfalt und den Vogelschutz einsetzt, bewirtschaftet im Havelländischen Luch Hunderte Hektar Grünland und Ackerland.

© dpa
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