International und in Deutschland trete Antisemitismus unverhohlen zutage. Dem trete die Landeskirche entschieden und konkret entgegen. «Wir wissen, dass auch der moderne Antisemitismus Wurzeln in christlichen Traditionen hat, und verurteilen antisemitische und antijudaistische Traditionen im Christentum als Irrwege», so Geywitz. Es gebe keinen Zweifel: «Jede Form von Antisemitismus und Judenfeindschaft ist Sünde gegen den Heiligen Geist und hat in unseren Gemeinden und unseren Theologien keinen Platz.»
Er sei dankbar für viele Zeichen der Solidarität der Kirchengemeinden mit Jüdinnen und Juden, erklärte Geywitz. «Ich wünsche mir noch mehr, und vor allem wünsche ich uns einen langen Atem, den werden wir brauchen.» Die Kirche dürfe sich nicht beirren lassen, selbst wenn es zu Bedrohungen von einem Pfarrhaus wie in Fürstenwalde komme. Am 11. November hatten Unbekannte in Fürstenwalde laut Polizei vor einer evangelischen Pfarrgemeinde einen Schaukasten zerstört und einen Aushang mit einem darauf abgebildeten Davidstern entwendet. Auf dem Aushang stand auch der Aufruf «Wir schützen jüdisches Leben».
Am Donnerstag startet die Plenartagung der EKBO-Synode in Berlin-Friedrichshain. Bis Samstag wollen die rund 100 Synodalen über kirchliche und gesellschaftliche Themen sprechen sowie diverse Beschlüsse fassen. In der EKBO gibt es rund 1100 Kirchengemeinden vor allem in Berlin und Brandenburg, aber auch im sächsischen Sprengel Görlitz. Die Landeskirche hat rund 830.000 Mitglieder.