Der Besuch von König Charles III. und Camilla in Hamburg vor knapp einem Jahr ist den Mitgliedern des Anglo-German Clubs noch in bester Erinnerung - umso größer ist nun auch an der Alster die Bestürzung über die Krebsdiagnose des britischen Monarchen. «Diese Diagnose ist natürlich ein großer Schock für King Charles, Queen Camilla, die Familie, das Königshaus und Großbritannien», sagte der Vereinsvorsitzende Claus-G. Budelmann der Deutschen Presse-Agentur. Zum Glück sei die Erkrankung im Frühstadium entdeckt worden, was die Heilungschancen erheblich verbessere.
Mit der öffentlichen Bekanntmachung seiner Erkrankung will Charles nach Überzeugung des Hamburger Kenners des Königshauses «seinen an Krebs erkrankten Untertanen Mut machen». Gleichzeitig zeige die Erkrankung, dass die von König Charles eingeleitete Übertragung von Pflichten auf Prinz William notwendig war und noch notwendiger wird - «je nachdem, wie schwer die Erkrankung wirklich ist», sagte Budelmann. Dadurch werde die Rolle von William an Bedeutung gewinnen und diese Vorbereitung sich auszahlen.
Dass Prinz Harry unmittelbar nach Bekanntwerden der Krebsdiagnose aus den USA nach Großbritannien eilte, zeige, wie sehr Harry daran interessiert sei, «das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater sowie Bruder wieder auf die alte Basis zu bringen», sagte Budelmann. «Das ist er seinem Vater schuldig.»
Keine leichten Zeiten für britisches Königshaus
Die britischen Royals sind derzeit mit weiteren schlechten Nachrichten konfrontiert. Williams Ehefrau, Prinzessin Kate, muss nach einer Operation im Bauchraum längere Zeit aussetzen. Die Ex-Frau von Charles' Bruder Prinz Andrew, Sarah «Fergie» Ferguson, leidet nach einer Brustkrebsdiagnose nun an Hautkrebs.
Charles und Camilla waren Ende März 2023 für einen dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland gereist. Zum Abschluss stand eine Visite in Hamburg auf dem Programm, wo sich das britische Königspaar auf dem Rathausmarkt volksnah zeigte und sich ausgiebig Zeit zum Händeschütteln nahm. «Mit seinem Charme, seinem Humor, seiner Bildung, seiner positiven Ausstrahlung sowie Eloquenz und seiner den Menschen zugewandten Art haben er und die Königin uns alle begeistert», sagte Budelmann.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Briten den Wiederaufbau und die Einrichtung verschiedener Institutionen in Hamburg unterstützt, darunter die Gründung des Anglo-German Clubs. Der noble Verein an der Außenalster mit mehr als 1000 Mitgliedern bemüht sich seit seiner Gründung 1948 um die Förderung der deutsch-britischen Beziehungen.