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FC Hansa kündigt «erhebliche Strafen» an

Beim Zweitligaspiel in Paderborn haben Rostocker Fans für schwere Ausschreitungen gesorgt und zahlreiche Menschen verletzt. Für den massiven Schaden soll nun der FC Hansa aufkommen.
SC Paderborn 07 - Hansa Rostock
Sanitäter stehen vor dem Stadion bei einem Einsatz vor ihren Rettungswagen. © David Inderlied/dpa

Die schweren Ausschreitungen von Hansa-Rostock-Fans beim Zweitligaspiel in Paderborn haben großes Entsetzen und eine Debatte über Konsequenzen für gewaltbereite Zuschauer ausgelöst. «Man muss sich bei der DFL und dem DFB überlegen, ob man Vereine, die Fans haben, die zu solcher Gewalt neigen, überhaupt noch in andere Stadien lässt», sagte Paderborns Geschäftsführer Martin Hornberger dem TV-Sender Sky. Und er fügte noch hinzu: «Wir werden die Rechnung Hansa Rostock schicken. Wir können ja nichts dafür.»

Auf mehr als 100.000 Euro bezifferte Hornberger die Schäden, weil Rostocker Anhänger Schlägereien mit mehreren Verletzten auslösten, Getränke- und Imbissbuden zerlegten, Pyrotechnik zündeten und Polizisten mit Gegenständen bewarfen. Gleich zweimal musste die Partie unterbrochen werden. «Wir hatten Spieler, die nicht mehr 'rauswollten, weil sie Angst hatten und sich sehr bedrückt gefühlt haben», schilderte der 62 Jahre alte Hornberger.

Dem FC Hansa wird häufig vorgeworfen, gegen gewaltbereite Fans nicht entschlossen genug vorzugehen. Doch die Rostocker Reaktionen vom Wochenende waren sehr deutlich. Schon in einer ersten Stellungnahme schrieb der Verein, dass «der FC Hansa Rostock in Paderborn für ein beschämendes Bild gesorgt hat».

In einem «Bild»-Interview legte der Vorstandsvorsitzende Robert Marien dann am Samstag nach. «Ich habe mich im Namen des FC Hansa Rostock bei Martin Hornberger entschuldigt. Wir werden unseren Beitrag bei der Aufarbeitung und natürlich der Schadensregulierung vornehmen», sagte der 42-Jährige.

«Von Martin Hornberger und der Polizei weiß ich, dass es ergiebiges Videomaterial gibt. Das werden wir aufarbeiten und dann vom Verein Konsequenzen aussprechen und sicher wird es auch zu Strafrechtsverfahren kommen», erklärte Marien weiter. «Da reicht es nicht, sich zu entschuldigen und zu distanzieren, da wird es erhebliche Strafen geben - Punkt. Es gibt kein Beschönigen und Verharmlosen. Da kann es auch keine zu weichen Strafen geben, da wird man sich über klare Konsequenzen unterhalten müssen.»

Eine 30-minütige Unterbrechung beim Heimspiel gegen Schalke 04. Eine Choreografie beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli, die den Hansa-Fans als Anspielung auf die rassistischen Attacken 1992 im Stadtteil Lichtenhagen ausgelegt wurde: Allein in den vergangenen Wochen kam es bei Zweitliga-Partien mit Rostocker Beteiligung zu mehreren massiven Zwischenfällen.

«Man sollte jeden Vorfall für sich betrachten, ich möchte ungern diese Vorkommnisse mit anderen vermengen, wo es andere Auslöser gab», sagte Marien. «Fakt ist, dass das Außenbild und die Ereignisse jetzt eine Vollkatastrophe sind, das kann man nicht anders benennen.»

In Paderborn verließen während der Partie nach Polizeiangaben etwa 150 gewaltbereite Gästefans den Stehplatzbereich und bewarfen Mitarbeiter des Ordnungsdienstes und Polizisten mit diversen Gegenständen. «Insgesamt acht Ordnungsdienst-Mitarbeiter und zwölf Polizeibeamte erlitten Verletzungen, eine Polizistin musste mit einer Schnittverletzung in einem Paderborner Krankenhaus behandelt werden», hieß es in der Mitteilung des SCP und der Polizei.

Kurz vor Ende der Partie sei dann ein Hansa-Fan über einen Zaun in den Sitzplatzbereich geklettert und habe dort einen neutralen Zuschauer schwer am Kopf verletzt. «Der Mann musste per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden», so Polizei und Club.

Auch Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul schaltete sich am Wochenende in die Diskussion ein. «Zerstörungswut und Angriffe auf Sicherheitskräfte scheinen in manchen Köpfen fest verankert zu sein. Und dass dabei wiederholt Fans und Einsatzkräfte verletzt wurden, ist nicht hinnehmbar», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Die Vereine sind in der Verpflichtung, friedliche Fußballanhänger vor den gewaltbereiten Chaoten zu schützen und dafür Sorge zu tragen, dass diese zukünftig keinen Zutritt ins Stadion erhalten. Die Polizei wird diesen Vorfall auswerten und jede Straftat konsequent verfolgen.»

© dpa ⁄ Morten Ritter und Stefan Flomm, dpa
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