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Große Trauerfeier für Günther Fielmann im Plöner Schloss

Er war Brillenkönig, Naturfreund, Mäzen und Familienmensch: In einer großen Trauerfeier nehmen Familie und Weggefährten Abschied von Günther Fielmann.
Unternehmer Günther Fielmann
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident hat das Leben und Wirken von Günther Fielmann bei einer Trauerfeier gewürdigt. © picture alliance/Bodo Marks/dpa/Archivbild

Im Plöner Schloss, dem Günther Fielmann mit seiner Akademie ein neues Leben geschenkt hat, versammeln sich Familie, Freunde, Mitarbeiter und Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Kirche, Wissenschaft und Kultur. Hunderte nehmen am Freitag in einer bewegenden Trauerfeier Abschied vom Optikunternehmer und schleswig-holsteinischen Ehrenbürger.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) würdigte das Leben und Wirken des Unternehmers: «Wir verneigen uns heute vor einem großen Schleswig-Holsteiner, vor unserem Ehrenbürger, dessen Wirken und Geist in unserem Land sichtbar und lebendig bleiben wird», sagte Günther. Fielmann war am 3. Januar im Alter von 84 Jahren in seinem Wohnort Lütjensee gestorben. «Schleswig-Holstein wird Günther Fielmann in dankbarer Erinnerung behalten», so der Ministerpräsident. «Wir trauern um unseren Ehrenbürger. Um einen großen Unternehmer, einen großartigen Menschen.»

Zu der Trauerfeier kamen mehrere Hundert geladene Gäste in das strahlend weiße Schloss am Großen Plöner See, das seit mehr als 20 Jahren die Fielmann Akademie zur Aus- und Weiterbildung von Optikern beherbergt. Neben Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) kamen auch die ehemaligen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen (CDU) und Torsten Albig (SPD) in den mit Blumen in den Landesfarben blau, weiß und rot geschmückten Rittersaal des Schlosses aus dem 17. Jahrhundert.

Auf der Gästeliste standen nach Angaben des Unternehmens auch rund 250 langjährige Mitarbeiter, die besonders eng mit dem Gründer zusammengearbeitet hatten. In einem großen beheizten Zelt vor dem Schloss konnten interessierte Bürger eine Übertragung der Trauerfeier verfolgen. Neben den Reden hörten sie Musik eines Quintetts unter anderem von Georg Friedrich Händel (Largo aus «Xerxes») und Wolfgang Amadeus Mozart (Ave verum corpus).

Günther Fielmann habe die Welt nicht nur mit Brille, sondern vor allem mit Weitblick und Herz betrachtet, sagte Daniel Günther. «Seine Lebensreise führte ihn von der Augenoptikerausbildung hin zu einem Unternehmertum, dass nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern weit über Deutschlands Grenzen hinaus starke Strahlkraft entwickelte.»

Der Vertriebsvorstand der Fielmann AG, Bastian Körber, nannte Fielmann einen «Jahrhundertunternehmer, der die Augenoptik und Hörakustik umgekrempelt und zu Gunsten der Kunden revolutioniert hat». Aber er sei viel mehr gewesen: «Ein Naturbursche vom Land, ein Revoluzzer, ein Augenoptiker, der nebenher an Autos schraubte, einer, der sich mit der Zunft anlegte, der Verfolgte, der Geächtete der Branche, der Brillenkönig, der Marktführer, der Kunstmäzen, der Biobauer, der Umweltschützer, der Gutsherr von Schierensee.» Besonders glücklich sei Günther Fielmann in der Natur gewesen.

Als Unternehmer habe Fielmann die Kunden über alles gestellt. Er habe über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn verfügt. Körber erinnerte daran, dass Fielmann manchen Unternehmensberater aus dem Haus gejagt habe, der nur Gewinnmaximierung im Sinn hatte. «Nur Kundenorientierung sorgt für treue Kunden», habe der Unternehmensgründer dann gesagt, so Körber.

Sein Imperium mit mehr als 1000 Niederlassungen und rund 23.000 Beschäftigten baute der aus dem schleswig-holsteinischen Dorf Stafstedt stammende Fielmann aus kleinsten Anfängen auf. 1972 eröffnete er im niedersächsischen Cuxhaven sein erstes Geschäft. Ein großer Antrieb der Expansion sei der Widerstand der Branche gewesen, zitierte Körber seinen ehemaligen Chef. Ohne die Anfeindungen hätte er vielleicht nur fünf Filialen eröffnet, habe Fielmann ihm einmal gesagt.

In Schleswig-Holstein wehten am Freitag zu Günther Fielmanns Ehren die Flaggen an den Dienstgebäude aller Behörden und Dienststellen auf halbmast.

© dpa
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