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Tafeln in Dauerkrise: Neue Aufnahmen in Hamburg schwierig

Die Lage der mehr als 970 Tafeln in Deutschland ist sehr angespannt. Das zeigt sich nach Angaben des Dachverbandes vor allem in den Großstädten. In Hamburg mussten die Ausgabestellen Konsequenzen ziehen.
Lebensmittel-Tafeln in Deutschland
Verschiedenen Fleischsorten, Wurstwaren, Vegetarisches und andere Kühlprodukte werden in einer Ausgabestelle verteilt. © Christian Charisius/dpa

Großer Andrang, aber weniger gespendete Lebensmittel: Der Druck auf die Tafeln in Deutschland ist hoch - vor allem in den Großstädten. In den vergangenen zwei Jahren sei sowohl die Zahl der Helfer und als auch der gespendeten Lebensmittel gesunken, wie Julia Bauer vom Vorstand der Hamburger Tafel der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ab dem 20. jedes Monats würden sich die Anrufe häufen. Inzwischen würden die Ausgabestellen nur noch in sehr wenigen Einzelfällen neue Kunden aufnehmen.

«Unsere Tafeln sind im Dauerkrisenmodus», sagte der Vorsitzende des Dachverbandes der Tafel Deutschland, Andreas Steppuhn, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Erst der Krieg in Syrien, dann die Corona-Krise und schließlich der Angriffskrieg auf die Ukraine hätten die Lage in den vergangenen Jahren weiter verschärft. «Armut in Deutschland nimmt zu und das spürbar.» Die hohe Inflation belaste die Menschen und die Tafeln selbst.

Aktuell gibt es den Angaben zufolge 973 Tafeln, die bis zu zwei Millionen Menschen unterstützen. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine melden Tafeln im Durchschnitt 50 Prozent mehr Kundinnen und Kunden, hieß es vom Dachverband. «Das ist regional sehr unterschiedlich», sagte Steppuhn. Besonders in den Großstädten sei der Andrang groß.

Die Hamburger Tafeln spielen Bauer zufolge eine essenzielle Rolle in der Stadt. Sie unterstützen nach eigenen Angaben rund 30.000 Kunden pro Woche - und sind dabei rein spendenfinanziert. Dementsprechend knapp sei das Budget jedoch.

Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist in Deutschland ein wichtiges Thema geworden - doch mit Folgen für die Tafeln. «Natürlich begrüßen wir es grundsätzlich, wenn weniger Lebensmittel weggeschmissen werden, und die Supermärkte sowie Discounter nachhaltiger arbeiten», sagte Steppuhn. «Aber es führt natürlich dazu, dass die Tafeln weniger Lebensmittelspenden haben bei gleichzeitig mehr Kundinnen und Kunden.»

Steppuhn betonte, dass die Tafel eine Freiwilligenorganisation sei und keine staatliche Einrichtung. Seine Forderung: «Die Erwartung an die Politik ist, dass Armut endlich mal wirksam bekämpft wird, denn als Tafeln können wir nicht alles lösen.»

© dpa
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