Mit den Schließungen protestierten die Apotheker laut Verband «für eine nachhaltige Sicherung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung». Sie klagen über zu viel Bürokratie, Lieferengpässe und Unterfinanzierung. Die Vergütung sei in den vergangenen 20 Jahren trotz Inflation, gestiegener Mieten und Energiepreise sowie Tariferhöhungen nicht nennenswert erhöht worden.
Vor allem auf dem Land machten daher zunehmend Apotheken für immer dicht. Nach Angaben des Verbands sank die Zahl der Apotheken in Hessen von 1502 Ende 2016 auf nur noch 1344 im September 2023.
Der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Holger Seyfarth, hatte die Politik bereits zuvor scharf kritisiert. Er sprach vom «größten Apothekensterben in der Geschichte der Bundesrepublik». Statt Abhilfe zu schaffen, präsentiere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) «Einsparpläne und Reförmchen, die das jetzige Apothekensystem final zerstören».