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Camping bleibt auch nach Corona-Sonderkonjunktur angesagt

Der Trend zum Campingurlaub hat in der Corona-Krise so richtig Fahrt aufgenommen. Auch nach dem Ende der Pandemie gehen die Zahlen weiter nach oben - trotz höherer Preise.
Camping an der Nordseeküste
Zahlreiche Wohnmobile und Wohnwagen stehen bei sommerlichen Temperaturen auf einem Campingplatz am Jadebusen. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Auch nach dem Ende der Corona-Krise wächst der Camping-Tourismus in Deutschland. Allein die Campingplätze zählten im vergangenen Jahr 42,3 Millionen touristische Übernachtungen - 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr und ein erneuter Rekord, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Nicht enthalten sind hier Dauercamper und Übernachtungen auf den rund 5300 Wohnmobil-Stellplätzen in nahezu allen Ecken der Republik, für die nur ungenaue Schätzungen vorliegen.

Wie keine andere Übernachtungsart hatte Camping von den Corona-Schutzauflagen profitiert, da vielen Menschen der Urlaub an der frischen Luft noch am sichersten erschien. Im ersten Corona-Jahr 2020 stieg der Anteil des Campings von 7,2 Prozent auf 11,2 Prozent aller touristischen Übernachtungen. Im vergangenen Jahr ging der Anteil dann zwar wieder zurück auf 8,7 Prozent. Dennoch ist Camping seit 2019 um 18,2 Prozent gewachsen, während das gesamte Beherbergungsgewerbe in der Spanne 1,7 Prozent weniger Übernachtungen verkraften musste.

«Generell erlebt Campingtourismus seit rund 15 Jahren einen Aufschwung, das ist nicht nur ein Corona-Thema», sagt der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Campingwirtschaft (BVCD), Frank Schaal. Campen gehöre zu einem naturnahen Lifestyle jüngerer Leute ebenso dazu wie für viele Menschen, die autonom mit dem Wohnmobil unterwegs sein wollen.

Wettbewerb um Stellplätze wird rauer

«Seit 2017 hat sich der Bestand an Wohnmobilen nahezu verdoppelt», sagt Schaal, der die Campingplätze beim Komfort gegenüber den Stellplätzen im Vorteil sieht. An besonders attraktiven Zielen wird daher der Wettbewerb um die vorhandenen Stellplätze rauer. Neuharlingersiel in Ostfriesland, Westerland auf Sylt oder Steinach im badischen Kinzigtal: An vielen Orten wurde Dauercampern gekündigt, um mehr Platz für zahlungskräftigere Touristen zu gewinnen. «Campingplätze werden als Wirtschaftsunternehmen betrieben, die natürlich auch das Recht haben, ihre Erträge zu steigern», sagt Verbandschef Schaal.

Die Urlauber müssen mit weiter steigenden Preisen rechnen. Im vergangenen Jahr haben sich laut der Bundesstatistik Übernachtungen mit Wohnmobilen um 9,0 Prozent verteuert. Die normale Campingplatzgebühr stieg um 6,6 Prozent. Nach einer Auswertung der Internetplattform «camping.info» kostet ein Stellplatz für zwei Personen, Caravan, Strom und Ortstaxe in der Hauptsaison im Schnitt 27,52 Euro. Deutschland ist damit weit günstiger als klassische Campingländer am Mittelmeer wie Italien (39,24 Euro) oder Kroatien (38,77 Euro). Preiswerter geht es nur abseits der Tourismus-Hochburgen zu.

Inzwischen haben aber auch Landwirte und Winzer die zahlungskräftigen Wohnmobilisten als Zielgruppe erkannt und bieten zunehmend Stellplätze auf ihren Grundstücken an. Kosten zwischen 500 und 5000 Euro pro Platz hat die Wein-Hochschule Geisenheim in einer Studie ermittelt, für die 600 Weingüter befragt wurden. Nahezu die Hälfte der teilnehmenden Betriebe bietet bereits Wohnmobil-Plätze an und weitere rund 20 Prozent planen es. Als Vorteile nannten die Winzer gestiegene Umsätze, neue Kunden und höhere Bekanntheitsgrade. «Die Integration von Wohnmobilstellplätzen auf Weingütern eröffnet neue Perspektiven für den Weintourismus und stellt eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten dar», sagte der Vizepräsident des Caravaning Industrie Verbands (CIVD), Holger Siebert, gerade auf einer Fachtagung im Rheingau.

Rekord bei Wohnmobil-Zulassungen

Campingverband wie auch die Hersteller von Campingfahrzeugen gehen von weiterem Wachstum in diesem Jahr aus, zumal die geburtenstarken Boomer-Jahrgänge kurz vor dem Ruhestand stehen. Noch nie wurden in einem ersten Quartal so viele Wohnmobile zugelassen wie von Januar bis März 2024 mit 19.805 Einheiten, berichtet der CIVD in Frankfurt. Nach erheblichen Produktionsengpässen in der Corona-Zeit gebe es nun wieder eine größere Auswahl an Modellen und die Kunden könnten auf Aktionspreise setzen.

© dpa ⁄ Christian Ebner, dpa
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