Die Gewerbesteuereinnahmen der hessischen Kommunen sind 2023 erneut gestiegen. Das Steueraufkommen kletterte im Vergleich zum Vorjahr nach vorläufigen Zahlen um 3,1 Prozent auf rund 7,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte. Allein Frankfurt war laut mit 2,9 Milliarden Euro für 39 Prozent des Gewerbesteueraufkommens verantwortlich.
«Nach einem starken Rückgang im Pandemiejahr 2020 sind die Gewerbesteuereinzahlungen stetig angestiegen», erläuterte das Landesamt. 58 Prozent der Kommunen hätten eine Steigerung ihrer im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Hinter Frankfurt folgen im Gesamtaufkommen Wiesbaden mit 412 Millionen und Eschborn mit 244 Millionen Euro.
Den stärksten Rückgang wies Marburg auf. Die Universitätsstadt hatte 2022 ein besonders hohes Aufkommen von 437 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr schmolz diese Summe auf 189 Millionen Euro. Der Impfstoffhersteller Biontech hatte im Herbst 2021 ein Produktionswerk in Marburg übernommen.
Hessens Finanzminister Alexander Lorz erklärte, das gute Gesamtergebnis 2023 sei nur möglich gewesen, weil die Ertragslage der hessischen Unternehmen nach wie vor gut sei. «Dies stärkt meine Hoffnung, dass auch 2024 ähnlich gute Ergebnisse erzielt werden können und damit die Kommunalhaushalte weiterhin auf stabiler Grundlage stehen.»
Der Hessische Städte- und Gemeindebund mahnte, die gestiegenen Einnahmen dürften nicht über die prekäre Finanzlage vieler Kommunen hinwegtäuschen. Die Gewerbesteuer sei lokal sehr unterschiedlich ergiebig und in Hessen in erster Linie eine Großstadtsteuer.