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Hochwassersituation an Lahn und Fulda angespannt

Im Vogelsberg sind binnen 24 Stunden über 70 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Auch in den Staulagen von Westerwald und Rhön muss weiter mit kräftigen Niederschlägen gerechnet werden. Rhein und Main dürften in den kommenden Tagen weiter anschwellen.
Hochwasser in Hessen
Ein Schild am Rheinufer. © Andreas Arnold/dpa

In Teilen Hessens muss weiter mit Dauerregen und anschwellenden Flüssen gerechnet werden. Vom Hochwasser betroffen sind nach Angaben des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) vom Mittwoch vor allem der Oberlauf und die Zuflüsse der Fulda sowie die Lahn mit ihren Zuflüssen. Auch an der Eder mit ihren Zuflüssen und am Oberlauf der Kinzig sowie weiteren kleineren Gewässern gab es Hochwasser.

Am Oberlauf der Fulda am Pegel Bronnzell sowie an den Fulda-Zuflüssen Lüde und Fliede an den Pegeln Lütterz und Kerzell (alle Landkreis Fulda) war am Mittwochvormittag zeitweise die Meldestufe 3 überschritten. Hessenweit waren außerdem zeitweise neun Pegelstände in der Meldestufe 1 und zwölf in der Meldestufe 2.

Bei Meldestufe 1 sind die Gewässer randvoll, kleinere Uferbereiche werden überschwemmt. Die Meldestufe 2 entspricht nach HLNUG-Definition einem «größeren Hochwasser», das ufernahe Grundstücke überflutet und vereinzelt Keller überlaufen lässt. Ab der Meldestufe 3 werden Ortschaften vom Hochwasser eingeschlossen, Straßen sind dann unpassierbar.

Rettung per Schlauchboot

In Fulda waren nach Angaben der Stadtverwaltung rund 50 Feuerwehrleute wegen des Hochwassers im Einsatz. Mehrere Straßen sowie Rad- und Fußwege seien gesperrt worden. Im Bereich Johannisau/Hornungsbrücke habe eine Person von der Feuerwehr per Schlauchboot aus dem Hochwasser gerettet werden müssen. Sie habe sich in dem mehr als knietiefen, mit starker Strömung fließenden Wasser nicht mehr fortbewegen können, sich an einem Baum festgehalten und Hilfe gerufen.

Gegen Mittag habe sich die Lage im Stadtgebiet durch sinkende Pegelstände etwas entspannt. Allerdings könne wegen möglicher neuer Niederschläge in Rhön und Vogelsberg noch keine Entwarnung gegeben werden, hieß es am frühen Nachmittag weiter.

Unwetterwarnungen für Gebiete in Ost- und Westhessen

Der bis Donnerstag erwartete Regen konnte nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Mittwoch in Staulagen der Mittelgebirge kräftig sein. Hinzu sollten im Bergland und bei Schauern stürmische Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 65 Stundenkilometern kommen, in Gipfellagen sogar bis 85 Stundenkilometer. Wegen ergiebigen Regens gab es für Teile von Ost- und Westhessen in den Staulagen von Westerwald, Rhön und Vogelsberg Unwetterwarnungen.

Binnen 24 Stunden waren laut HLNUG bis Mittwochvormittag in Grebenhain im Vogelsberg 72 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen. Ein weiterer Niederschlagsschwerpunkt lag bei der Station Driedorf-Mademühlen im Westerwald mit 37 Litern pro Quadratmeter.

Die Behörde ging davon aus, dass sich die Hochwasserwelle in die Mittel- und Unterläufe der Gewässer verlagern wird. «Der Scheitel ist an den Oberläufen bereits passiert», teilte das Landesamt mit. Bei erneuten Niederschlägen könnten die Pegelstände aber wieder ansteigen.

Auch an den größeren Flüssen Rhein, Main und Neckar erwartete das Landesamt einen Anstieg des Wasserstands. So sei am Pegel Rockenau/Neckar mit dem Erreichen der Meldestufe 1 zu rechnen. Für die hessischen Abschnitte von Rhein und Main wurden für die kommenden Tage Überschreitungen von Meldestufen erwartet.

Nach Angaben der Verkehrsbehörde Hessen Mobil kann es auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen kurzfristig zu Einschränkungen oder Vollsperrungen wegen überfluteter Fahrbahnen kommen. Die Straßenmeistereien seien im Dauereinsatz und reagierten kurzfristig auf die Lage vor Ort, um für die Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen. Wer Strecken entlang von Gewässern befahren möchte, müsse mit Einschränkungen rechnen. Teilweise gebe es bereits Vollsperrungen. Die Straßenmeistereien stimmten sich mit den Einsatzkräften vor Ort ab

ADAC rät, Routen mit Bedacht zu wählen

Der ADAC riet Autofahrern in den betroffenen Regionen zu besonderer Vorsicht. Wer in Überflutungsgebieten mit dem Auto unterwegs sei, sollte seine Route mit Bedacht wählen, teilte der Autoclub mit. Gefahrengebiete sollten möglichst gemieden werden - Straßen könnten unterspült sein und plötzlich wegbrechen. Tiefe Pfützen oder überflutete Unterführungen könnten für Autofahrer ebenfalls gefährlich werden.

«In Senken und Unterführungen kann sich bei starken Niederschlägen Wasser ansammeln. Autofahrer sollten keinesfalls mit Schwung durch das Wasser fahren, sondern wenn überhaupt vorsichtig im Schritttempo», warnte Oliver Reidegeld, Sprecher des ADAC Hessen-Thüringen. Tiefe und Strömungsgeschwindigkeit des Wassers könnten von außen schlecht eingeschätzt werden. Fahrzeuge drohten mitgerissen zu werden oder steckenzubleiben. Gerate Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors, drohe zudem ein Motorschaden.

Könnten parkende Autos nicht mehr rechtzeitig aus dem Hochwassergebiet entfernt werden, müssten die Halter warten, bis das Wasser wieder sinke, empfahl der ADAC. «Überschwemmung und Hochwasser gelten - wie auch Hagel und Sturm - als sogenanntes Elementarereignis. Diese werden in der Regel von der Teilkaskoversicherung abgedeckt», erklärte der Club weiter. Ob ein Wasserschaden bezahlt werde, hänge jedoch von der konkreten Situation ab.

© dpa
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