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Kein Anschlag: Brand von Eigentümer vermutlich selbst gelegt

«Ausländer raus» war in der Brandruine zu lesen. Die vermeintlich rechtsextremistische Tat stellt sich jetzt als mutmaßlicher Versicherungsbetrug des pakistanischen Eigentümers heraus.
Brandstiftung nach Wohnhausbrand
Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen einen Wohnhausbrand im Main-Kinzig-Kreis. © Marc Webersinn/5vision.news/dpa

Für den Brand eines Hauses in Wächtersbach, hinter dem ein rechtsextremistischer Anschlag vermutet wurde, ist laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft mutmaßlich der Hauseigentümer selbst verantwortlich. Die vermeintlich rechtsextremistische Tat habe sich als versuchter Versicherungsbetrug herausgestellt, fünf Haftbefehle gegen Tatverdächtige seien vollstreckt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Hanau am Dienstag mit.

Der Brand in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 2023 im Main-Kinzig-Kreis hatte für großes Aufsehen gesorgt, weil an mehreren Stellen in dem Gebäude die Parole «Ausländer raus» an die Wände aufgesprüht war. Eigentümer des Hauses ist ein 47 Jahre alter Pakistaner.

Die Staatsanwaltschaft Hanau geht davon aus, dass die Brandstiftung dazu dienen sollte, Versicherungsleistungen im mittleren sechsstelligen Bereich zu erschleichen. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um den Eigentümer und dessen Schwager. Haftbefehle wurden außerdem gegen die Ehefrau und den Sohn des Eigentümers wegen Beihilfe zum Betrug erlassen. Einem weiteren tatverdächtigen Pakistaner wird vorgeworfen, dem Eigentümer ein falsches Alibi gegeben zu haben.

Die Tatverdächtigen hätten die Ermittlungen und die öffentliche Meinung auf ein rechtsextremistisches Motiv gelenkt und damit eine falsche Spur legen wollen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Nach dem Brand war es zu Mahnwachen und öffentlichen Solidaritätsbekundungen weit über die Grenzen des Main-Kinzig-Kreises hinaus gekommen. So hatte Martina Feldmayer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, erklärt, wer solche Taten begehe, «greift unsere ganze Gesellschaft an.» Die Linken-Bundesvorsitzende Janine Wissler hatte dazu aufgerufen, den Nährboden zu bekämpfen, der rechte Gewalt begünstige.

Der Eigentümer des Hauses war laut Staatsanwaltschaft bereits kurz nach der Tat in den Fokus der Ermittlungen geraten, da er bei seiner Vernehmung offensichtliche Brandverletzungen hatte. Gegen den Eigentümer und dessen Schwager wird zusätzlich wegen des gemeinschaftlichen Vortäuschens einer Straftat ermittelt, weil sie die rassistischen Parolen an sieben Stellen des Hauses an die Wände gesprüht haben sollen.

Die fünf Tatverdächtigen wurden den Angaben zufolge Dienstagmorgen vorläufig festgenommen. Wegen der angenommenen Verdunklungs- und Fluchtgefahr sollen sie dem Haftrichter vorgeführt werden.

Der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, und der Wächtersbacher Bürgermeister Andreas Weiher (beide SPD) dankten den Ermittlern für ihre Arbeit. Es zeige sich, «wie wichtig ein sorgfältiges und verantwortungsvolles Vorgehen mit solchen Vorfällen ist», erklärten sie in einer gemeinsamen Mitteilung. Es brauche seine Zeit, um nach einem solchen Wohnhausbrand die Fakten, Beweise und Motive gerichtsfest zu ermitteln und zu dokumentieren. Die abschließende Bewertung liege nun in den Händen der Justiz, auch wenn die veröffentlichten Informationen ein klares Bild ergäben, hieß es.

© dpa
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